Lehrinhalte
Das weite Feld der Archäologie und der archäologischen Denkmalpflege wird mit Überlegungen zur Definition der Wissenschaft eingeleitet. Mit den Themen “Archäologie und Öffentlichkeit”, “Archäologie und Baudenkmalpflege”, “Archäologische Techniken und Methoden”, „Datierungsmethoden“ sowie Fragen der Nachhaltigkeit und des Denkmalwerts wird in die Wissenschaftsdisziplin eingeführt. Das Thema archäologische Denkmalpflege wird darauf aufbauend anhand zahlreicher Beispiele aus der denkmalpflegerischen Praxis und der intensiven Beschäftigung mit den Denkmalschutzgesetzen ausgewählter Bundesländer sowie den internationalen Chartae und dem Aspekt der illegalen Archäologie behandelt. Aspekte der Genderforschung und der „Postkolonialen Archäologie“ werden im Zusammenhang mit anderen Themen immer wieder angesprochen, aber auch in eigenen Veranstaltungsteilen behandelt. Ergänzend wird im Rahmen des Seminars eine Exkursion ins Archäologische Landesmuseum Brandenburg durchgeführt. [Archäologie]
Die Architektur Asiens und Afrikas wird vor dem Hintergrund der historischen und kulturellen Kontexte an ausgewählten Beispielen (Vorderer Orient, Indien, Nepal, Sri Lanka, China, Äthiopien u.a.) detailliert untersucht. Im Fokus stehen folgenden Aspekte: Funktion und Gestaltung, Formen und Proportionen, regionalspezifische Baumaterialien und deren Gewinnung, Bauausführung und Organisation der Baustelle, Baukonstruktion, Bautechnik und Handwerkstechniken. Die Primärquelle ist das Bauwerk, das auf der Basis einer detaillierten Baudokumentation (Bauaufnahme, Bauteilaufnahme, Fotodokumentation, Baubeschreibung, Architekturinventar, Raumbuch, Datenbank) wissenschaftlich untersucht wird. In zeichnerischen Rekonstruktionen werden die verschiedenen Bauphasen dargestellt. Im Fokus steht dabei die anschauliche Visualisierung der baukonstruktiven und bautechnischen Zusammenhänge. Die untersuchten Bauwerke werden in ihren historischen und kulturellen Kontext eingeordnet. Die Architektur und der Städtebau der verschiedenen Kulturen werden miteinander verglichen, außerdem das klimagerechte und nachhaltige Bauen der repräsentativen und anonymen Architektur der verschiedenen Klimazonen als Reflexion für die Architektur der Gegenwart analysiert.
Integraler Bestandteil der Lehrinhalte ist die kritische Reflektion der zeitlichen Bedingtheit historischer Forschung, von Forschungsfragen und Forschungsmöglichkeiten sowie die Auswirkungen auf den Forschungsstand.
Zu erörtern sind zudem Implikationen kolonialer Einwirkungen und Auswirkungen auf die Forschungen in ehemals kolonialisierten Regionen, u.a. im Vorderen Orient, in Äthiopien, Südafrika und Namibia sowie in China (Tsindao), Mikronesien (Palau) und Sri Lanka.
Zu diesem Themenbereich gehören orientalisierende und exotisierende Mechanismen, aber auch die Nachwirkungen der willkürlichen Grenzziehungen, der kolonialen Etablierung von Antikenbehörden und der Prägung der Denkmalgesetze sowie die Thematisierung von Archäologie als kolonialem Projekt zur Legitimation von Kolonial- oder Mandatsherrschaft.