Lehrinhalte
(1) Die einführende Vorlesung gibt zunächst einen knappen Überblick über bestehende und aktuelle Entwicklungen im Bereich Virtueller Realitäten (VR) und damit verbundene psychologische Fragestellungen. Dabei soll eine Perspektive eingenommen werden, die einerseits dem schnellen Wandel des Gegenstandsbereiches Rechnung trägt, andererseits sich dem wissenschaftlichen Ziel verpflichtet sieht, zeitüberdauernde Invarianten zu suchen. Im Hauptteil werden exemplarisch Theorien und Forschungsergebnisse aus verschiedenen psychologischen Disziplinen an der Schnittstelle zu VR vorgestellt, wobei Grundlagen- und Anwendungsaspekte gleichermaßen Berücksichtigung finden. Zu den Grundlagen zählen (a) wahrnehmungspsychologische Inhalte, wie der Aufbau des Sehsystems, Tiefenwahrnehmung, Bewegungswahrnehmung und Optischer Fluss und schießlich räumliche Akustik, (b) Aufmerksamkeit, Cueing, Salienz und Blickbewegungen, (c) Handlungssteuerung und Psychomotorik und (d) Phänomenologie in der VR: Immersion/Präsenz und VR-Krankheit. Anwendungsfelder finden sich in der Therapieforschung, insbesondere im Zusammenhang mit Phobien, im Fertigkeitserwerb, wie etwa die Simulation von Arbeitsumfeldern, beim Pilotentraining oder im Sport und schließlich bei der Durchführung sozialwissenschaftlicher Untersuchungen. (2) In den Projektseminaren werden ausgewählte Inhalte vertieft. Hierfür stehen verschiedene Themenbereiche zur Auswahl, die kognitionspsychologisch, verkehrspsychologisch oder klinisch orientiert sind und vorzugsweise Fragen der Wahrnehmung und Aufmerksamkeit behandeln. Beispielhafte Inhalte sind Größen- und Distanzschätzung in VR versus Realwelt, Navigationstechnologien im Auto oder Schiff, Validität von Simulationen oder Forschungsfragen im Zusammenhang mit der Immersion/Präsenz.