Lehrinhalte
Informatiker:innen arbeiten in zunehmendem Maße mit „Social Data“, oft „Online Social Data“, also Daten, die aus Online-Quellen stammen, online erhoben werden, etc.. Sie analysieren diese Daten, bauen auf Basis ihrer Erkenntnisse Tools und Plattformen, und gestalten das Leben vieler Menschen und anderer Lebensformen mit. Es ist daher wichtig, Fehler und Fallstricke einer naiven Datenanalyse und -verarbeitung zu vermeiden, die in den vergangenen Jahren immer deutlicher zu Tage getreten sind und in einer Vielzahl von Forschungsarbeiten, Presseberichten und Diskussionen in Sozialen Medien selbst thematisiert werden.
Beispiele für solche Daten sind user-generated content, explizite oder implizite Beziehungen zwischen Menschen, und Verhaltensspuren wie z.B. Clickstreams. Forscher:innen und Praktiker:innen erhoffen sich von diesen Daten, zu verstehen, „was die Welt denkt“ - über ein soziales Thema, eine Marke, ein Produkt, eine:n Politiker:in, etc. Sie erhoffen auch eine Unterstützung von Entscheidungen in Bereichen wie Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Anwendungen des „Social Good“. Sie erhoffen sich durch die Auswertung dieser Daten auch eine Entscheidungshilfe in Bereichen wie Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Anwendungen des „Social Good“.zu erlangen.
Beispiele für Fallstricke sind Biases, Lücken und Ungenauigkeiten/Fehler, die schon in den Daten sind oder durch deren Verarbeitung entstehen. Hinzu kommen methodische Grenzen und Fallstricke, z.B. in den ethischen Fragen der Datenanalyse, in der Auswertung von Resultaten, und in unbeabsichtigten Folgen.
In diesem Modul betrachten wir
• Typische Herausforderungen und Fallstricke, die in den unterschiedlichen Phasen der Verarbeitung sozialer Daten auftreten
• Typische unbeabsichtigte Folgen der Nutzung (inkl. Analyse) sozialer Daten
• Wesentliche Grenzen der Nutzung (inkl. Analyse) sozialer Daten
• Methoden, um diese Herausforderungen, Folgen und Grenzen zu erkennen, zu verstehen und (soweit möglich) zu messen
• Was wir als Forscher:innen und Praktiker:innen (individuell und gemeinsam) tun können und müssen, um unserer sich hieraus ergebenden sozialen und politischen Verantwortung gerecht zu werden.
Nach einem Überblick im ersten Teil des Moduls (interaktive Vorlesung mit Hausaufgaben) erproben Studierende im Seminarteil ihre Fähigkeiten durch die Analyse einer wissenschaftlichen Veröffentlichung auf Herausforderungen, Folgen und Grenzen, die in Form eines Vortrags und einer schriftlichen Hausarbeit präsentiert wird.
Die spezifischen Inhalte und Publikationen des Moduls werden aktuellen Entwicklungen und den Interessen der Teilnehmer:innen angepasst; sie sind auf der Webseite des Moduls zu finden.