Lehrinhalte
Vorlesung:
Anhand ausgewählter Schadensfallbeispiele, insbesondere aus dem Großgasturbinenbau, werden die Prinzipien der Schadensanalyse im Maschinenbau besprochen. Den Schwerpunkt bilden metallische Werkstoffe verschiedener Legierungssysteme, wobei Nickelbasis-Superlegierungen, hochlegierte Stähle und Gusseisen mit Kugelgraphit im Vordergrund stehen. Keramische Werkstoffe werden im Zusammenhang mit Beschichtungssystemen von Heißgasbauteilen behandelt. Kunststoffe bilden ein Sondergebiet der Schadensanalyse und werden im Rahmen dieser Vorlesung nicht thematisiert. Ein Schwerpunkt der Vorlesung ist die systematische Vorgehensweise bei einer Schadensanalyse, die in Anlehnung an die VDI-Richtlinie 3822 präsentiert wird. Die besonderen labortechnischen Untersuchungsmethoden, derer sich die Schadensanalytiker bedienen, bilden die Grundlage bei der Besprechung der einzelnen Schadensfälle. Die größte Bedeutung kommt dabei der Bruchflächenanalyse am Rasterelektronenmikroskop zu. Eine Exkursion zum Gasturbinenwerk Berlin rundet die Vorlesung ab und demonstriert praktisch die theoretisch besprochenen Grundlagen.
Praktikum:
Es werden Schadensanalysen an Schadensfällen aus der industriellen Praxis durchgeführt. Die Schadensfälle werden von den Studierenden unter Anleitung in Kleingruppen bearbeitet. Es kommen die Untersuchungsmethoden der makroskopischen Sichtprüfung, Stereomikroskopie, Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie mit chemischer Elementanalyse (EDX) und die Härteprüfung zum Einsatz. Im Hinblick auf präventive Maßnahmen zur Schadensabhilfe werden benachbarte Themen wie konstruktive Werkstoffauswahl, Fertigungstechniken sowie Änderung von Werkstoffeigenschaften behandelt.