Lehrinhalte
Der Ansatz der Wissensgeschichte hebt an Wissenschaft und Technik den von ihnen vorangetriebenen Wandel des symbolischen und materiellen Grundes der Lebenswelt hervor. So wird es vom Standpunkt der Wissensgeschichte aus möglich, die Entstehung und die Destabilisierung erkenntnisleitender Unterscheidungen (Natur/Kultur, biologisches/soziales Geschlecht, Organismus/Maschine, Subjekt/Objekt, Faktum/Fälschung usw.) zu beobachten. Die Literaturgeschichte bietet einen einschlägigen und spezifischen Zugang zu diesem Forschungsansatz. In seinem Licht erscheinen literarische Texte als Experimentalanordnungen, die epistemische und kulturelle Spielräume ausloten, indem sie das poetische Potenzial der Sprache ebenso nutzen wie die komplexen Formen von Fiktion und Narration. In diesem Sinne werden in den Lehrveranstaltungen des Moduls kanonische und weniger bekannte Texte der Weltliteratur (Lyrik, Prosa, Dramatik) gelesen und kommentiert, darunter nicht zuletzt auch Science Fiction-Erzählungen (einschließlich ihrer filmischen Adaptionen).