Lehrinhalte
In diesem Modul geht es darum zu verstehen, in welchen Hinsichten „Geschlecht“ als ein komplexes, historisch produziertes Konstrukt zu verstehen ist, das wesentlich gesellschaftliche Wirklichkeiten strukturiert und das selbst durch Wissen, Institutionen sowie soziale und kulturelle Praxen strukturiert wird. Insbesondere wird die Frage behandelt, inwieweit Organisationen und Organisationseinheiten als durch Geschlecht strukturierte soziale Gebilde bzw. als aktive „Konstrukteure“ von Geschlecht betrachtet werden müssen. Dazu werden Organisationsstrukturen und Erscheinungsformen der Prozesse des „doing gender“ sowie organisationsinterne Diskurse zur Legitimation bzw. De-Legitimation von Geschlechterdifferenzen und -ungleichheiten und deren strukturelle Verankerungen empirisch betrachtet und analysiert. Gefragt wird, ob und wie die jeweiligen Organisationstypen und -einheiten an die organisationsextern produzierten Geschlechterdifferenzen und -ungleichheiten anknüpfen, und wie organisationsinterne Prozesse wiederum auf externe Geschlechterordnungen rückwirken. Anhand aktueller Thematisierungsweisen von Geschlecht (wie Gender Mainstreaming und Controlling, Diversity, Work-Life-Balance) werden Eingriffsspielräume und Handlungskompetenzen für Organisationsentwicklungsprozesse diskutiert und Grundlagen von Handlungskompetenzen vermittelt.