Lernergebnisse
Dieses Modul ist ein Basismodul im betriebswirtschaftlichen Grundstudium. Den Studierenden soll ein Verständnis dafür vermittelt werden, dass Unternehmen nicht nur im mikroökonomischen Sinne mittels "Produktionsfunktionen" darstellbar, sondern auch sozio-technische Systeme sind, in denen menschliche Verhaltensweisen eine zentrale Rolle spielen. Unternehmen haben somit nicht nur eine Organisation, sondern sie sind auch eine Organisation. Dieser sozio-technische Organisationscharakter hat Auswirkungen sowohl auf die Routinetätigkeiten wie auch auf die Fähigkeit zur Innovation. Letztere ist wiederum eine Grundbedingung für den dauerhaften Bestand von Unternehmen und ihr Vermögen, den Interessen verschiedener "Stakeholder" dienen zu können. Am Ende des Semesters werden die Studierenden diese Zusammenhänge nicht nur verstanden, sondern auch Instrumente kennengelernt haben, wie die Organisation und das Innovationsmanagement erfolgversprechend gestaltet werden können.
Im ersten Teil des Moduls (Organisation) lernen die Studierenden, warum es Unternehmen überhaupt gibt und weshalb nicht alle wirtschaftlichen Transaktionen über Märkte (oder über eine zentrale Staatswirtschaft) abgewickelt werden, und wie man den Unternehmensbegriff mit dem des Betriebes (Betriebswirtschaftslehre!) zusammenbringen kann. Darüber hinaus wird ihnen ein umfassendes Organisationsverständnis vermittelt, das mit der Festlegung von Zielen und der Entwicklung von auf die Zielerreichung bezogenen Strategien beginnt und weiterführend deren Implementierung über die Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation, das Personalmanagement und die Rolle der Führung analysiert. Dabei stehen menschliche Verhaltensweisen im Mittelpunkt, auch und besonders, wenn im Rahmen des Personalmanagements Motivationstheorien, oder im Rahmen von "Leadership" über spezifische Führungsstile, reflektiert wird. Das Verständnis der Rolle von Hierarchie, Anreiz- und Entlohnungssystemen und der Varianten von Mitbestimmung wird den Studierenden schließlich auch ermöglichen, über Unternehmen unter Aspekten der Demokratisierung und der Behandlung und Erzeugung von Ungleichheit nachzudenken - und damit auch einen Zugang zu nachhaltigkeitsbezogenen Fragestellungen zu finden, die in der Unternehmenspraxis und auch in der akademischen Diskussion heute eine große Rolle spielen.
Im zweiten Teil des Moduls erhalten die Studierenden eine Einführung in das Themengebiet "Innovationsmanagement", welches erklärt, warum ein eigenständiges Innovations- und Technologiemanagement sicherstellen muss, dass systematisch nach neuen Chancen in Markt und Technologie gesucht wird und diese auch konsequent verwertet werden. Ergänzt um die Analyse der eigenen Stärken und Schwächen müssen ganzheitliche technologiebasierte Unternehmensstrategien entwickelt werden. Hierbei handelt es sich nicht nur um neue Produkte und Dienstleistungen, sondern auch um die Schaffung neuer Infrastrukturen und Prozesse. Die hierfür erforderliche Organisationsentwicklung muss nicht nur neue Organisationsstrukturen schaffen, sondern auch eine neue innovationsförderliche Kultur berücksichtigen. Eine solche Innovationskultur steht und fällt mit den handelnden Personen. Diese Schlüsselpersonen im Innovationsprozess - die sog. Promotoren - müssen gefunden, gefördert und gebunden werden. Außerdem muss die Arbeit in flexiblen, projektorientierten Strukturen methodisch und sozial unterstützt werden. Fragestellungen der effektiven und effizienten Teamarbeit sowie des unternehmerischen Verhaltens im Unternehmen werden erläutert. Ergänzend zur Vorlesung werden in begleitenden Übungen einzelne Themen wiederholt und vertieft. Den Studierenden wird hierbei die Möglichkeit gegeben, sich mit Erkenntnissen aus der Forschung zum Innovationsmanagement auseinander zu setzen sowie sich aktiv an Diskussionen zu beteiligen.