Lernergebnisse
Das Modul versetzt die Studierenden in die Lage
- gesellschaftliche und institutionelle Einfüsse auf die Landschaftsentwicklung sowie auf Planungs- und Umweltprüfungsprozesse in ihrem Zusammenwirken im Rahmen von Projekten, Plänen, Programmen und Policies (PPPP) wahrzunehmen. Damit angesprochen sind Konstellationen von Akteuren (Individuen und Kollektive), Normen und Diskursen (Rechtssetzung, Werte, Veränderungen von Wahrnehmungsweisen der Landschaft etc.), politischen Entscheidungen (z.B. hinsichtlich Biodiversität, Förderstrukturen, Energie- und Klimapolitik), gesellschaftlichen Entwicklungen (z.B. demografischer Wandel), technischen und ökonomischen Entwicklungen (z.B. im Kontext erneuerbarer Energien) sowie gesellschaftlich bedingte Veränderungen natürlicher Systeme (z.B. durch Klimawandel oder Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr)
- die Bedeutung dieser Einflüsse im jeweiligen Kontext von Landschaftsplanung und Umweltprüfungen einzuschätzen und in ihren Implikationen zu analysieren.
- diese Einflüsse in die inhaltliche und prozessuale Ausgestaltung von Planungs- und Prüfprozessen zielgerichtet zu integrieren sowie die Entscheidungsstrukturen über das Warum, Ob, Wo und Wie von PPPP zu erkennen und kritisch einzuschätzen,
- die Erfordernisse, Möglichkeiten und Grenzen planerischer Steuerung und Interventionen im jeweiligen Einzelfall reflektiert zu beurteilen.
Insgesamt realisieren die Studierenden, dass sowohl das Verständnis der Landschaftsentwicklung als auch die Anwendung der Instrumente der Landschaftsplanung und Umweltprüfungen nicht allein auf naturwissenschaftlich-ökologischer Grundlage erfolgen können, sondern dass gesellschaftliche, ökonomische und politische Aspekte von ebensolcher Bedeutung sind.
Das Modul vermittelt:
Fachkompetenz 40%; Methodenkompetenz 20%; Systemkompetenz 30%; Sozialkompetenz 10%.
Lehrinhalte
Die Integrierte Veranstaltung „Landschaftsentwicklung“ behandelt
1) die historische Entstehung der Landschaft zu ihrer heutigen Erscheinung im Zusammenspiel natürlicher und anthropogener Faktoren
2) aktuelle Landnutzungen sowie gesellschaftliche Entwicklungen, Interessen und Lebensstile als wesentliche Einflussfaktoren auf die derzeitige und künftige Landschaftsentwicklung sowie deren Konsequenzen für Naturhaushalt und Gesellschaft. Zu nennen sind hier beispielsweise Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Verkehr, Demografischer Wandel, Klimawandel, Erneuerbare Energien oder Ernährung,
3) in einem Überblick das weite semantische Feld der Begriffe Landschaft, Kulturlandschaft und Naturlandschaft.
Übergreifend werden die Möglichkeiten umwelt- und landschaftsplanerischer Instrumente thematisiert, auf die angesprochenen Entwicklungen zu reagieren und die Landschaftsentwicklung aktiv zu beeinflussen.
In der Integrierten Veranstaltung „Konstellationen der Umweltprüfung“ lernen die Studierenden, typische gesellschaftliche Entscheidungssituationen kennen, in denen die Umweltprüfung von Projekten und Plänen sowie Programmen und Policies (PPPP) eine wesentliche Rolle spielt. Anhand von vier Fallbespielen aus dem deutschen und internationalen Kontext wird je eine Konstellation für ein Projekt, einen Plan, ein Programm und eine Policy vertieft behandelt . Mit dem methodischen Ansatz der Konstellationsanalyse werden die Fallbeispiele analysiert nach:
- den beteiligten Akteuren und Akteurskonstellationen;
- den direkt oder indirekt eine Rolle spielenden rechtlichen, gesellschaftlichen, ökonomischen etc. Regularien, Normen, Rahmenbedingungen (Systeme);
- der durch den jeweiligen technologischen oder PPPP-immanenten Ansatz resultierenden Reichweite des Entscheidungsrahmens
- sowie den jeweiligen Implikationen der Umweltsituation.
Anschließend werden die Bedeutung der jeweiligen Elemente sowie ihre Beziehung zueinander analysiert. Es wird ermittelt, welche der Aspekte die „Umweltfreundlichkeit“ von Entscheidungsprozessen fördern oder hemmen.
Beschreibung der Lehr- und Lernformen
Beide Lehrveranstaltungen werden in integrierter Lehrform abgehalten.
In der LV Landschaftsentwicklung kommen vorlesungs- und seminarartige Teile sowie studentische Übungen und die Präsentation ihrer Ergebnisse zum Einsatz.
In der LV Konstellationen der Umweltprüfung werden die unterschiedlichen Konstellationen von Umweltprüfungen nach einer methodischen Einführung zunächst durch die Studierenden (umfassende Vorbereitung und aktive Mitarbeit) erarbeitet, durch den Lehrenden vertiefend kommentiert und ergänzt sowie abschließend gemeinsam diskutiert und interpretiert.