Lernergebnisse
Das Modul vermittelt das für den Architekten unverzichtbare architekturgeschichtliche,
architekturtheoretische und architektursoziologische Grundlagenwissen. Das Modul liefert das
elementare Rüstzeug zum kulturellen Verständnis der Architektur als eigenständiger künstlerischer und
technischer Disziplin. Es versetzt die Studierenden in die Lage, die gedanklichen Grundlagen der
Architektur, die Veränderungen des Entwurfsvorgangs im Laufe der Jahrtausende, die Abhängigkeiten
der Architekturgestaltung von technologischen Voraussetzungen zu verstehen und in die Entwicklung
der Gesellschaft und Kultur einzuordnen.
Es wird die Fähigkeit erworben, die Themenfelder des Moduls unter Genderaspekten zu bearbeiten.
Das Modul vermittelt:
Fachkompetenz 50% Methodenkompetenz 25% Systemkompetenz 25%.
Lehrinhalte
Die zweisemestrige Vorlesung Baugeschichte behandelt die Grundbegriffe der Terminologie des Fachs
und stellt mit der Fokussierung auf den europäischen Kulturraum die Wesenszüge der Baukunst von
der Antike bis in die Moderne in ihrer komplexen Abhängigkeit dar. Sie vermittelt das grundlegende
konstruktions- und formengeschichtliche Wissen und diskutiert die Bildung und Veränderung von
Bautypen als Ergebnis sich wandelnder gesellschaftlicher Vorstellungen. Die Rolle des Architekten als
Schöpfer von Neubauentwürfen wird ebenso behandelt wie die Verantwortung für das gebaute Erbe.
Die einsemestrige Vorlesung Stadtbaugeschichte liefert die städtebauliche Erweiterung der
Grundlagen durch die Behandlung der Wesensmerkmale der abendländischen Stadtbaukunst von der
Antike bis in die Moderne.
Die einsemestrige Vorlesung Architekturtheorie führt in die Denkinhalte, Ideengeschichte und
geisteswissenschaftlichen Grundlagen der Architektur ein. Die Frage nach Wesen und Bestimmung der
Architektur, nach den eigentümlichen Bedingungen ihrer materiellen und ideellen Produktion, hat die
europäischen Architekten, wie durch schriftliche Zeugnisse dokumentiert, von der Antike bis zur
Gegenwart zu allen Epochen beschäftigt. Die Vorlesung gibt anhand ausgewählter historischer
Schriften eine grundlegende Einführung in die zentralen Denkinhalte, Begrifflichkeiten und
Vorstellungsformen der Architektur von Vitruv bis in das Zeitalter der Aufklärung und Moderne. Neben
der Vermittlung von theoretischem Grundlagenwissen soll das allgemeine Verständnis für die
Wahrnehmungs- und Bedeutungsinhalte des Architektonischen entwickelt werden.
Die einsemestrige Vorlesung Planungs- und Architektursoziologie thematisiert die gesellschaftliche
Produktion, Nutzung und Deutung von Städtebau und Architektur. Dabei werden insbesondere aktuelle
wie historische Zusammenhänge zwischen gesellschaftlichen Strukturen und städtebaulich-
architektonischer Gestaltung nachvollzogen und das Handeln der Akteure raumbedeutsamer
Entwicklungen analysiert. Auf gendersensitive Aspekte von Architektur und Städtebau wird Bezug
genommen.
Fächerübergreifend werden historisches Wissen und begriffliches Verständnis verknüpft und dadurch
die notwendige methodische Kompetenz zur Analyse und Interpretation von Bauten ebenso erworben
wie die Fähigkeit, Traditionslinien auch für die aktuelle Architektur nutzbar zu machen.