Lehrinhalte
Große gesellschaftliche Herausforderungen - darunter Klimawandel, Migration, Urban Turn und Gefährdungen der Demokratie - stellen Universitäten zunehmend vor die Aufgabe, Forschung und Lehre kooperativ und partizipativ zu gestalten: über Disziplinengrenzen hinweg und im engen Dialog mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik. Als Schauplatz sozialer Bindungskräfte und als Kreuzpunkt vielfältiger Lebenswege ist die Stadt der ideale Ort solcher Kooperation: sie ist Labor und Erprobungsraum für Lösungsansätze, Antwortversuche und Aushandlungsprozesse.
Transdisziplinarität ist vor dieser Ausgangslage der Versuch, strategische Allianzen zwischen Universität und Gesellschaft zu entwickeln, um die Pluralität der Wissensressourcen für die eigenen Lern- und Forschungswege fruchtbar werden zu lassen: neben wissenschaftlichem Wissen geht es nun auch um Erfahrungswissen, Praxiswissen, Kunst, Spiel und Performanz.
Das Modul befasst sich mit den zentralen Zielsetzungen, Voraussetzungen und Umsetzungswegen transdisziplinären Lernens, indem es die Stadt als Labor erschließt: als Raum der Erprobung von Lebensentwürfen, unternehmerischen und zivilgesellschaftlichen Ideen des Wandels, als Arena gemeinschaftlicher Problembearbeitung. Neben der Auseinandersetzung mit Theoriegrundlagen geht es im Seminar um die Begegnung mit Sozial- und Forschungsprojekten, die an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft operieren und die Stadt aktiv als Labor nutzen - tatkräftig und witzig, provokativ und eigenwillig. Im Spannungsfeld von Ökonomie, Ökologie und Kulturproduktion diskutieren wir aktuelle Sozialkonflikte und begegnen der Vielfalt urbaner Bewältigungsformen im Dialog zwischen Universität, Stadtgesellschaft, Kreativwirtschaft und Makerszene.