Lehrinhalte
„Denkmalkunde“ ist eine historische Disziplin. Sie schließt das Erkennen, Erhalten und Vermitteln von Denkmalwerten und Denkmaleigenschaften einschließlich ihres Wandels in der Zeit ein. Im Zentrum steht dabei die Frage: Was gilt zu welcher Zeit als Denkmal und wie kann sein Überdauern gesellschaftlich gewährleistet werden?
Im Fokus der Lehrveranstaltung stehen die Grundsätze und die Geschichte der westeuropäischen Denkmalpflege im 20. und 21. Jahrhundert einschließlich ausgewählter Vorläufer. Nationale Perspektiven erfahren eine Erweiterung durch internationale Vereinbarung über die Konservierung und Restaurierung von Denkmalen (z.B. Welterbekonvention 1972, Nara Document on Authenticity 1994, Convention of Faro 2005). Fragen nach der Gültigkeit des Postulats einer Orts- und Substanzgebundenheit von Denkmalen wie auch der Priorität ihres historischen Zeugniswertes werden dabei deutlich und initiieren Diskussionen über aktuelle Konzepte der Denkmalsanierung und -restaurierung.
Deren Spektrum reicht von streng konservatorischen Grundhaltungen bis zu einer „schöpferischen Denkmalpflege“, vom Prinzip des „conserved as found“ bis zum Paradigma der „Denkmalerhaltung durch Erneuerung“, dem „Weiterbauen am Denkmal“ und dem „Management of Change“. Das schließt eine Reflektion historischer und aktueller Rekonstruktionsvorhaben und ihrer Begründungen ein.