Sind Sie sich sicher?
Im Dezember 2025 jährt sich der 50. Todestag von Hannah Arendt. Die Themen, mit denen sie sich befasste, sind für die Antisemitismusforschung aktueller denn je. Hannah Arendts Nachdenken über Totalitarismus, Antisemitismus, Flucht und Fremdheit, aber auch über den Zionismus und die Bedingungen für politische Neuanfänge war tief geprägt von ihrer eigenen biografischen Erfahrung als verfolgte Jüdin zur Zeit des Nationalsozialismus. Zugleich ist ihr Denken bestimmt durch ein philosophisches und politiktheoretisches Interesse an (universellen) Fragen des „Menschseins“: Wie lässt sich das Verhältnis von Selbstreflexion und Handeln charakterisieren? Was heißt ‚aus der Geschichte lernen‘?
Das Seminar lädt dazu ein, zentrale Texte Arendts gemeinsam zu lesen und kritisch zu diskutieren. Im Zentrum steht die intensive Auseinandersetzung mit Primärquellen, so Arendts Biografie Rahel Varnhagens und die Essays We Refugees, Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Vita activa oder Über die Revolution, aber auch problematische Texte wie die Reflections on Little Rock. - Die Zielsetzung des Seminars besteht darin, Arendts Werk über unterschiedliche, kritische Zugänge (oder 'Lesarten') zu erschließen – etwa über biografische Kontexte, thematische Schwerpunkte oder textanalytische Fragestellungen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber die Bereitschaft zur vertiefenden Lektüre anspruchsvoller Texte und Interesse am gemeinsamen Diskutieren und Nachdenken.
Das Seminar wird von Esther Gardei geleitet.