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Dozentin: Claudia Müller
Sprachliche Texte sind Wissensspeicher. Dies gilt nicht nur für Texte der eigentlichen Fachkommunikation, sondern auch für literarische Texte und Formen der populärwissenschaftlichen Präsentation von Erkenntnissen der Forschung.
Das Seminar beschäftigt sich mit den Besonderheiten der Darbietung von Wissen in der Fachkommunikation, im Wissenschaftsjournalismus und in der künstlerischen Literatur. Zwei Schwerpunkte werden die Bereiche Energiegewinnung und Medizin sein. Es kann/wird bei Interesse jedoch auch um andere Themenfelder gehen. Wir werden die Materialbasis bzw. den Fundus an eingebrachtem Fachwissen untersuchen, Veränderungen und Anpassung an die jeweiligen Textbaupläne und Kommunikationsziele vergleichen und versuchen, selbst kreativ Experimente zum Transfer durchzuführen. Mit diesem Ziel werden wir einen (freiwilligen) Ausflug in die vom Braunkohleabbau geprägte Region der Lausitz in Brandenburg machen: nach Senftenberg, Hörlitz und Welzow. In Hörlitz steht ein riesiger Schaufelbagger als Industriedenkmal in der Landschaft. Das Dorf wurde abgebaggert. Früher gab es dort einen Tagebau und eine Brikettfabrik. Heute ist an dieser Stelle ein Wald. Wir werden uns von einem ortskundigen Ingenieur diese Landschaft zeigen und erklären lassen. Als Kind hat er die Region noch als Bergbaugebiet erlebt. Senftenberg liegt an einem See, der früher ein Tagebau war, direkt an der Stadtgrenze. In Welzow kann man das aktuelle Geschehen beobachten. Dort befindet sich einer der letzten aktiven Tagebaue der Region. Am Senftenberger See können wir unseren Ausflug mit einem Picknick und Badeausflug beenden und uns über unsere Eindrücke austauschen. Der Ausflug wird an einem Wochenende im Juni stattfinden. Wir werden gemeinsam erkunden, welche Arten von Texten im Zusammenhang mit dem Kohleabbau relevant sind. Unter anderem wird uns Arbeit als Kern der Identität von arbeitenden Personen beschäftigen und was es bedeutet, wenn diese Arbeit verschwindet. Das Spannungsverhältnis von Renaturierung, ökologischer Aufwertung und Deindustrialisierung wird dabei eine Rolle spielen. Neben einer aktiven Teilnahme sollte im Verlauf des Seminars mindestens ein Text verfasst werden, der eine Form der Wissenskommunikation abbildet. Das Spektrum reicht hier von einem lyrischen Experiment bis zu einem fachjournalistischen Beitrag. Es wäre sehr schön, wenn wir die Beiträge in einer Projektdokumentation zusammenfassen könnten und sie auf dem Repositorium der TU Berlin veröffentlichen.
Für die Vorbereitung wird folgende Literatur empfohlen:
Christian Klein/ Matias Martinez (Hrsg.): Wirklichkeitserzählungen. Felder, Formen und Funktionen nicht-literarischen Erzählens. Stuttgart (Metzler) 2009
Kristof Magnusson: Arztroman. München (Goldmann) 2016
Judith Zander: Cactaceae. Naturkunden. Berlin (Matthes & Seitz) 2014
Kognitive (und affektive) Faktoren haben nach Erkenntnissen der neueren Fremdsprachen(lehr-lern)forschung wesentliche Effekte auf Sprachverarbeitungs- und Sprachlernprozesse. In der Veranstaltung werden die wichtigsten neurolinguistischen (gehirnseitigen) Ansätze zu Aspekten, wie: Motivation, Angst, Sprachlerneignung und Lernstile erschlossen und deren Implikationen für den Fremdsprachenunterricht und insbesondere die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Entscheidung von didaktisch-methodischen Maßnahmen sowie die Gestaltung von Lehr-/Lernräumenbzw. Lernmaterialien vorgestellt und diskutiert.