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Sprache ist nicht nur ein System aus Zeichen und Regeln, wie diese miteinander kombiniert werden können – Sprache ist ein Mittel zur Kommunikation von Menschen, zu deren Verständigung untereinander. Während sich die sprachwissenschaftlichen Disziplinen Semantik und Grammatik (Syntax) in der Regel mit strukturellen Aspekten der Form und der Funktion sprachlicher Zeichen beschäftigen, stellt die Disziplin der Pragmatik die Frage nach deren kommunikativer Verwendung in den Vordergrund. Daher ist sie auch und gerade für einen handlungsorientierten Sprachunterricht von großer Bedeutung.
In dieser Vorlesung werden zunächst einige klassische Zeichen- und Kommunikationsmodelle erläutert; auf diese Weise werden die wesentlichen Elemente eingeführt, mit denen der Gebrauch von (sprachlichen) Zeichen verortet und nachvollzogen werden kann. Im Anschluss daran wird in diverse Bereiche der (linguistischen) Pragmatik eingeführt – hierzu zählen insbesondere die Unterscheidung zwischen gesprochener und geschriebener Sprache, Grundsätze der Sprechakttheorie, der Einsatz von Deixis und Negation, die Funktion von Präsuppositionen und Implikaturen, einige Grundlagen der Konversationsanalyse und Konversationsmaximen, Konzeptionen und Methoden der Diskursanalyse, Sprachökonomie und kommunikative Effizienz sowie klassische Elemente der Rhetorik und der Stilistik. Zum Ende der Vorlesung hin wird ein Blick auf sprachliche Vielfalt und Mehrsprachigkeit geworfen, um die Heterogenität im Gebrauch sprachlicher Zeichen in der Erst-, Zweit und Fremdsprache noch einmal deutlich vor Augen zu führen.