Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 514
Gesamt-Lehrleistung - UE
Semester WiSe 2024/25
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte der Vormoderne mit dem Schwerpunkt Materialität
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Ansprechpartner*innen
Wittmann-Englert, Kerstin
Verantwortliche
Sprache Deutsch

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Architektinnen


Seminar

Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert


BA und MA

BA KulT KuWi3, BA KulT KuWi5, MA KuWi 2; MA KuWi 4, jeweils Vertiefung Moderne

Do, 12-14.00 | BEGINN: 24.10.

A 072


2012 präsentierte das Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne die Ausstellung „Der Architekt. Geschichte und Gegenwart eines Berufsstandes“, 2017 zeigte das Architekturmuseum in Frankfurt die Ausstellung „Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architekturberuf“. Die als erstes genannte Ausstellung greift, im Gegensatz zur zweiten, zeitlich weit zurück: Am Beginn standen Reflexionen zu „Gott als Architekt“ oder auch dem antiken Architekten Daidalos, dem Erfinder des Labyrinthes. Warum sind, im Vergleich zu Männern, Frauen erst im 20. Jahrhundert als Architektinnen tätig? Welche von ihnen sind Ihnen namentlich bekannt, welche ihrer Werke haben Sie vor Augen und wie können wir die mit diesem Thema geschlechtsspezifische Diskrepanz methodisch ergründen? Das sind nur vier von vielen Fragen, die sich beim Thema „Frau Architekt“ (warum nicht „Frau Architektin“?) auftun.

Die erste Architektin Deutschlands absolvierte bis 1907 ein fünfjähriges Architekturstudium – ohne Diplomabschluss, da dieser damals den Frauen noch verwehrt war. Eine Tatsache, die uns auch die Hochschulausbildung in den Blick nehmen lassen wird. Heute studieren weit mehr Frau als Männer Architektur, doch sie sind weniger präsent in der Öffentlichkeit. Und es gibt zweifelsfrei mehr Frauen als nur Zaha Hadid, die 2004 den begehrten Pritzker-Architektur-Preis erhielt.

Das Seminar verbindet zwei Perspektiven zur Annäherung an die Thematik: Wir werden Querschnittsthemen und Einzelbetrachtungen miteinander verbinden. Als erstere seien beispielhaft genannt: Pionierinnen der Architektur, Frauen im Neuen Bauen, Architektinnen im Wirtschaftswunder, Architektur und Stadtplanung aus feministischer Perspektive (z.B. im Kontext der IBA Berlin). Auch die Zusammenarbeit der Geschlechter – wie z.B. von Ludwig Mies van der Rohe und Lilly Reich – wird uns beschäftigen.

Kurzum: Das Seminar zeichnet die Geschichte der Frauen im Architekturberuf nach und widmet sich vertiefend einzelnen Persönlichkeiten. Absicht ist es überdies, etwaige Mythen (z.B. den eines weiblichen Raumes oder Entwurfes) auszumachen und zu hinterfragen.


Einführende Literatur:

-         Jane Rendell/Barbara Penner/Iain Borden: Gender Space Architecture. An interdisciplinary introduction, London/New York 2000.

-         Ute Maasberg/Regina Prinz: Aller Anfang sind wir: Wege von Architektinnen im 20. Jahrhundert, in: Winfried Nerdinger (Hg.): Der Architekt. Geschichte und Gegenwart eines Berufsstandes, Band 2, München 2012, S.635-649.

-         Despina Stratigakos: Where are the women architects?, Oxford 2016.

-         Mary Pepchinski/ChristinaBudde u.a. (Hg.): Frau Architekt. Seit mehr als 100 Jahren: Frauen im Architekturberuf, Frankfurt a.M./Tübingen 2017.

-         Ursula Schwitalla: Frauen in der Architektur: Rückblicke, Positionen, Ausssichten, Berlin 2021.