Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 535
Gesamt-Lehrleistung - UE
Semester WiSe 2023/24
Veranstaltungsformat LV / Exkursion
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte der Vormoderne mit dem Schwerpunkt Materialität
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Sprache Deutsch

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Bologna in Berlin

Ein Exkursionsseminar der TU Berlin | 19.-22. März 2024


Spätestens seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert avancierte Italien – damals noch in verschiedene Königreiche und Fürstentümer unterteilt, zum Sehnsuchtsort all derer, die sich das Reisen leisten konnten. Rom, Venedig, Florenz, Mailand und Neapel waren dabei aus unterschiedlichen Gründen die beliebtesten Ziele für kulturelle Aufenthalte, insbesondere im Rahmen sogenannter Kavaliersreisen. Bologna spielt bis zum heutigen Tag eine eher sekundäre Rolle in der fortlebenden Tradition der Italienreisen und das trotz eines einzigartigen künstlerischen Erbes, das bis in die Antike zurückreicht und seinen Höhepunkt in der äußerst einflussreichen Schule der Carracci fand. Die Exkursion, die insbesondere für fortgeschrittene Bachelor- und Masterstudierende konzipiert ist, möchte ein Korrektiv bilden, indem sie Möglichkeiten schafft, diese pulsierende Metropole anhand der reichen Sammlungen an den Museen in Berlin und Dresden erfahrbar zu machen.

Im Rahmen der Einführungsveranstaltung am 15. Februar werden herausragende Kunst- und Bauwerke der Stadt vorgestellt. Dazu zählen neben der Basilika des heiligen Petronius, mit ihrem bedeutenden Fassadenschmuck und ihren reich ausgestatteten Kapellen, zahlreiche weitere Kirchen, die für ihre Ausstattungen berühmt sind, darunter San Domenico, San Francesco, Santa Maria dei Servi, Santa Maria della Vita, Santo Stefano und San Giacomo Maggiore. Ein weiterer wesentlicher Aspekt für die Identität der Stadt ist die Universität: 1088 gegründet, gilt sie als die älteste in Europa. Der enge Kontakt mit der Wissenschaft spiegelt sich auch in der Kunstproduktion wider. Dem wirtschaftlichen Aufschwung im 15., 16. und 17. Jahrhundert verdanken sich eine Reihe reich ausgestatteter Paläste, von denen einige ebenfalls besprochen werden sollen. Zusätzlich zu den Kirchen, Museen und Palästen wird immer wieder die Stadt selbst und ihre wechselvolle Geschichte in den Mittelpunkt gerückt. Keine andere Stadt hat so viele bedeutende Künstlerinnen hervorgebracht wie Bologna, was Überlegungen zu den Rahmenbedingungen anregt. Der Überblick wird abgerundet durch eine Betrachtung der zeitgenössischen Kunstliteratur, allen voran Carlo Cesare Malvasias Felsina pittrice.

Die Exkursion wird geleitet von den umfangreichen Beständen der Gemäldegalerie und des Kupferstichkabinetts in Berlin sowie der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, die Hauptwerke der Bologneser Kunst vom 15.-18. Jahrhundert beherbergen. Aus diesem vielfältigen thematischen Komplex können sich die Teilnehmenden bei der Einführungsveranstaltung Themen für Impulsreferate und Hausarbeiten nach Interesse auswählen.