Veranstaltung

LV-Nummer 3132 L 625
Gesamt-Lehrleistung - UE
Semester WiSe 2022/23
Veranstaltungsformat LV / Seminar
Gruppe
Organisationseinheiten Technische Universität Berlin
Fakultät I
↳     Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik
↳         31321100 FG Kunstgeschichte der Vormoderne mit dem Schwerpunkt Materialität
URLs
Label
Ansprechpartner*innen
Hopp, Meike
Verantwortliche
Sprache Deutsch

Termine (0)

Legende
08:00
09:00
10:00
11:00
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
Mo.
Di.
Mi.
Do.
Fr.
Kalender als PDF exportieren

Mit Prof. Dr. Lynn Rother, Leuphana Lüneburg

Kaum ein anderer Ausstellungs- und Museumsort hat die Debatte um Raubkunst aus kolonialen Kontexten in Deutschland mehr bestimmt als das sogenannte Humboldt Forum in Berlin. Die scharfe Kritik am Wiederaufbau des barocken Stadtschlosses und der darin beabsichtigten Ausstellung der ethnologischen Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz) zeigte sich im medienwirksamen Austritt der Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy aus dem wissenschaftlichen Beirat im Jahr 2017, im Moratorium “No Humboldt 21!” des Vereins Berlin Postkolonial und anderen Protestaktionen. Neben der diskriminierenden Inszenierung von “Andersartigkeit” und “Fremdheit” oder der unzureichenden Problematisierung des europäischen Imperialismus, wird bis heute vor allem auch kritisiert, dass weder die Erwerbsgeschichten noch die Herkunftskontexte der Objekte gründlich erforscht und transparent gemacht werden, noch dass die Rolle Deutschlands, der Museen und der Ethnologie als Disziplin im Kolonialsystem und in den Raubzügen thematisiert werden.

In unserem Seminar nehmen wir die aktuelle Ausstellung der Sammlungen aus Afrika und Ozeanien im Humboldt Forum zum Anlass, die Inszenierung der Herkunft auf den Prüfstand zu diskutieren. Das Seminar wird sich insbesondere mit den Erwerbsgeschichten und Herkunftskontexten konkreter Objektgruppen beschäftigen, die von den Studierenden anhand von Primär- und Sekundärquellen erarbeitet werden, wobei der Fokus auf den sowohl bekannten als auch unbekannten Akteur*innen und ihrer Rolle in einem komplexen System der physischen Aneignung konkreter Kulturgüter liegt. 

Die Studierenden werden ihre Rechercheergebnisse vor den Objekten präsentieren und Konzepte entwerfen und erproben können, um komplexe Objekt-und Personengeschichten im Rahmen einer Ausstellung zu vermitteln.

Anmeldungen zum Seminar bitte an: meike.hopp@tu-berlin.de

Mit Ausnahme der Einführungsveranstaltungen am 28.10. und am 11.11. jeweils um 14 – 16 Uhr (online) wird das Seminar vor Ort im Humboldt Forum stattfinden. Blocktermine: Fr/Sa: 16./17.12.2022, 14:00 - 20:00 & Fr/Sa: 20./21.1.2023 (Freitags jeweils 14-20; Samstags jeweils 10-18 Uhr)

MA-KuWi 3a, 3b, 4, 5, 7b