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Die Teilnahme bedarf einer Bewerbung über ENHANCE den europäischen Verbund technischer Universitäten. TU Studierende müssen sich ebenfalls darüber bewerben. Die Unterrichtssprache ist Englisch.
Modul für alle TU-Studierende (Freie Wahl oder Zusatzmodul)
Weitere Infos und Anmeldung: https://www.tu.berlin/go165148/
Di 10-12, FH 316
Methoden der Technikfolgenabschätzung
Im Zuge ihrer Institutionalisierung und Differenzierung haben sich auch die methodischen Vorgehensweisen der Technikfolgenabschätzung (TA) stark differenziert. Dabei werden ganz unterschiedliche soziale Gruppen adressiert bzw. involviert: Neben den politischen Entscheider*innen sollen heute auch die Entwickler*innen sowie die ganz ‚normalen‘ Nutzer*innen in die Antizipation der gesellschaftlichen Folgen von Technikentwicklungsprozessen einbezogen werden, häufig auch in einer Kombination.
Entsprechend breit ist die methodische „toolbox“ der TA. In diesem Seminar werden die wichtigsten dieser methodischen Vorgehensweisen der TA konzeptionell und an einschlägigen Beispielen vorgestellt und diskutiert. Das umfasst neben den klassischen Expertenstudien, die das bestehende Wissen über wahrscheinliche oder mögliche Folgen technischer Entwicklungen zusammenstellen, auch prospektive Verfahren (etwa die Szenario-Methode) sowie partizipative Verfahren (etwa Participatory Backcasting oder Bürgerkonferenzen), wobei der Schwerpunkt auf der Szenariomethode liegt.
Das Seminar ist als eine praxisrelevante Vertiefung der „Einführung in die Technikfolgenabschätzung“ angelegt.
Lehrinhalte
- Anforderungen und Standards wissenschaftlichen Arbeitens
- Arbeitsorganisation und Lerntechniken als Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
- Wissenschaftliche Materialrecherche und -auswahl
- Erfassen von Quellen und Materialien (Rezeption und Erarbeitung wissenschaftlicher Texte)
- Wissenschaftliche Hausarbeit (Aufbau, Gliederung, Quellenbelege)
- Vorbereitung auf Prüfungen
Lernergebnisse
Nach erfolgreichen Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,
- die Definition dessen, was „wissenschaftliches Arbeiten“ im Kontext Studium ausmacht, zu begreifen.
- die Standards wissenschaftlichen Arbeitens zu akzeptieren und in eigenen Arbeiten umzusetzen.
- grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken im Studium zielgerichtet und effizient anzuwenden.
- zwischen relevanten und irrelevanten Informationen in einer Quelle zu unterscheiden.
- wissenschaftliche Texte zu exzerpieren.
- wissenschaftliche Hausarbeiten zu planen und zu gliedern.
Di 14-16, FH 316, bitte beachten:1. Sitzung am 16.04.24 in H 3.013
Techniksoziologie 2: Einführung in die Technikfolgenabschätzung (Kurs 2)
Technische Innovationen haben besonders im letzten Jahrhundert persönliche Lebensumstände und soziale Verhältnisse tiefgreifend verändert, und zwar unabhängig davon, ob nun die politischen Entscheidungsträger oder die gesellschaftliche Debatte diese Entwicklungen gewollt haben oder auch nur auf dem Schirm hatten. Erst mit sozialen Großkonflikten wie denen um die Atom- und später die Gentechnologie hat sich dann politisch wie auch wissenschaftlich das Bedürfnis entwickelt, systematisch und auf kontrollierbare Weise herauszubekommen, zu welchen gesellschaftlichen Folgen die Einführung neuer Technologien führen wird, und mit welcher Wahrscheinlichkeit des Eintretens solcher Folgen zukünftiger Technologie zu rechnen ist.
Um wissenschaftliche Antworten auf diese Fragen zu produzieren wurde die Technikfolgenabschätzung (TA) institutionalisiert, die sich von ihren Anfängen als Politikberatung inzwischen zu einem großen und in sich vielfach differenzierten internationalen Forschungsfeld entwickelt hat. Das Seminar gibt einen Einblick in die wesentlichen Ansätze innerhalb dieser Vielfalt und geht dabei chronologisch vor. Erarbeitet werden in Konzept und Beispiel sowohl die parlamentarisch beratende wie die partizipative TA, Versuche der Integration in übergreifende Policy- oder Governance-Strategien besonders im Nachhaltigkeitsbereich, sowie aktuell diskutierte Ansätze der TA wie das Constructive Technology Assessment oder das Vision Assessment. Behandelt werden auch die Formen der Institutionalisierung in unterschiedlichen Ländern.
Bemerkung:
Dieses Seminar wird parallel in zwei Gruppen angeboten (jeweils Di 14-16). Wir bitten die Seminarteilnehmer*innen, ab der ersten Woche des Semesters den von Ihnen gewählten Termin zu besuchen und sich gleichmäßig auf die beiden Seminare zu verteilen.
[als Kurs 1 gleichlautend zur parallelen Veranstaltung ISS,
FH 316 bitte beachten:1. Sitzung am 16.04.24 in H 3.013]
Veranstaltung Mittwoch 08-10Uhr, wöchentlich:
Künstliche Intelligenz und Gesellschaft: Perspektiven der Sozialwissenschaft und der kritischen Informatik
Prof. Dr. Florian Butollo
SoSe 2024, Mittwochs, 8-10 Uhr
Getragen von den rasanten technologischen Entwicklungen im Feld des maschinellen Lernens und der zunehmenden Verfügbarkeit von Daten erlebt die „Künstliche Intelligenz“ (KI) einen neuen Frühling, der mit der Diskussion um ChatGPT einen neuen Höhepunkt erreich hat. Seit jeher inspiriert der Begriff der Künstlichen Intelligenz kühne Vorstellungen neuer technologischer Potenziale und Debatten um das Verhältnis zwischen Menschen und Technik. Dieses Seminar liefert eine Einführung in Diskussionen über den gesellschaftlichen Umgang mit Künstlicher Intelligenz in der Sozialwissenschaft und der kritischen Informatik. Die TeilnehmerInnen des Seminars erarbeiten sich Kenntnisse über den Charakter, die Potenziale und die Grenzen von KI, Einblicke in Variablen und Ansatzpunkte der Technikgestaltung sowie einen Überblick über Schlüsselfragen der gemeinwohlorientierten Gestaltung von KI-Systemen, die derzeit den wissenschaftlichen und politischen Diskurs prägen.
Schlüsseltexte
Marcus, G., & Davis, E. (2019). Rebooting AI: Building Artificial Intelligence We Can Trust. Pantheon.
Weizenbaum, J. (1978). Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft (14. Aufl.). Suhrkamp Verlag.
Zweig, K. (2019). Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl: Wo künstliche Intelligenz sich irrt, warum uns das betrifft und was wir dagegen tun können (Originalausgabe). Heyne Verlag.
So bekannt und breit behandelt Durkheims Schriften im deutschsprachigen sind, so selten werden die Arbeiten derjenigen beachtet, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Dabei hat Durkheim eine Reihe von herausragenden Mitarbeitenden gehabt, die auch nach seinem Tode die damals neue Soziologie weiter betrieben und ausgebaut haben. Allen voran Marcel Mauss, der in Frankreich bis heute eine sehr bedeutende Rolle einnimmt, aber auch etwa Maurice Halbwachs, Henri Hubert oder Robert Hertz. Sie sollen in diesem Seminar behandelt werden. Als durchgängiges Thema und einigendes Band soll dabei das von Durkheim insbesondere in seinem letzten religionssoziologischem Werk begonnene „Kategorienprojekt“ dienen, in dem er und dann auch seine Mitarbeitenden die Frage verfolgten, inwiefern die basalen Kategorien des Denkens (und der Philosophie) eine soziale Grundlage haben, und damit eine radikale wissenssoziologische Forschung vorantrieben. Die dabei betriebenen Untersuchungen zeichnen sich dabei durch anschauliche empirische Bezüge des Forschens an unterschiedlichen, häufig aus der Ethnologie entnommene Materialien aus.
Die Veranstaltung dient damit zur Vertiefung einer klassischen soziologischen Theorie. Sie erfordert neben der unbedingten regelmäßigen Teilnahme auch die Lektüre der in Isis bereitgestellten Seminartexte. Die Leistung besteht in der Ausarbeitung von vier einseitigen Zusammenfassungen der Texte, die vor der Sitzung eingereicht werden, oder einem Referat samt Ausarbeitung des Referats unter Berücksichtigung der Diskussion in Essayform.
Veranstaltungsbeschreibung:
Autonome Fahrzeuge werden in Deutschland kontrovers diskutiert. Für die einen sind es „Gamechanger“, die entscheidend die Verkehrswende voranbringen. Für die anderen sind es problemverschärfende Geräte, die noch dazu datenschutzrechtlich und ethisch höchst bedenklich sind. Im Seminar soll untersucht werden, wie es tatsächlich um diese Fahrzeuge steht. Wie ist der aktuelle Stand der technischen Entwicklung und der Erprobung, welche Optionen bieten diese Fahrzeuge und welche politischen Bedingungen. Im Mittelpunkt wird dabei die Frage der Regulierung stehen. Verfügt Deutschland hier über ein besonders intelligentes Verfahren oder verbirgt sich dahinter mehr ein bürokratisches Monster, das alle Innovationen bereits im Keim erstickt?
Das Seminar wird in vier Sitzungen und einer Blockveranstaltung angeboten:
Achtung, Teilnahme an Blocktagen ist zwingend erforderlich.