Sind Sie sich sicher?
SE Phänomenologie… machen!
Di. 12-14
Anmeldung: über ISIS, max. 30 TN
Raum: HBS 206
Beginn: 17.10.2023
Ende: 13.02.2024
Die Phänomenologie gehört zu den maßgeblichen Strömungen des 20. Jahrhunderts. Ihr Gründer, Edmund Husserl, hat mit Epoché und Reduktion eine Methode zur Wesensschau entwickelt und wollte durch sein Programm die Philosophie als strenge Wissenschaft etablieren. Das ist Desiderat geblieben, hat aber trotzdem das Denken des zwanzigsten Jahrhunderts entscheidend geprägt und heute erfährt die Phänomenologie mit Denkerinnen wie Judith Butler und Sarah Ahmed eine Weiterentwicklung. In diesem Seminar wollen wir die Phänomenologie als besondere Vollzugsform von Philosophie praktizieren; d.h. wir werden uns nicht mit historischen oder Fragestellungen beschäftigen und auch nicht die Werke anderer Philosophinnen in den Fokus rücken. Stattdessen wollen wir selbst phänomenologische Beschreibungen entwickeln und miteinander bezüglich ihrer Geltung diskutieren.
Literaturverweis;
Husserl, E. (1995): Cartesianische Meditationen. Philosophische Bibliothek 291. Felix Meiner Verlag.
Merleau-Ponty, M. (1974): Phänomenologie der Wahrnehmung. Walter de Gruyter
Diese Veranstaltung kann in folgenden Modulen angerechnet werden:
BA-KulT PHIL 3, 4, 5
BA-KulT FW 4, 5, 6/MA-PHIL FW 25, 26, 27
BA-KulT FW 40
MA-TGWT PHIL 2, 3, 4
In den letzten 10 Jahren lässt sich weltweit ein Anstieg von autokratischen Regierungssystemen feststellen, während sich die liberale Demokratie auf dem Rückzug befindet. Ein gemeinsames Merkmal autokratischer Systeme ist dabei der hohe Grad an Polarisierung ihrer Gesellschaften. Auch hier ist weltweit ein Anstieg zu verzeichnen. Zeitgleich vollzieht sich mit der Digitalisierung ein Prozess, den Jürgen Habermas als neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit bezeichnet.
Einige behaupten, dass soziale Medien längst zum Motor und Brandbeschleuniger für die Verbreitung von rechtsextremen Inhalten, Verschwörungsmythen und Bedrohungsszenarien geworden sind. In der Folge, so die These, verstärken sich negative Gefühle wie Angst und Hass und werden zur emotionalen Grundlage für politisches Handeln in der Realität. So würden soziale Medien dazu beitragen, dass rechtsextreme Parteien mit (neo)faschistischen Vorstellungen von Mensch und Gesellschaft immer wieder beachtliche Wahlerfolge erzielen können.
In der Projektwerkstatt prüfen wir die These vom Zusammenhang von Digitalisierung und Rechtsextremismus und fragen in diesem Kontext, ob der in der Öffentlichkeit schnell gebrauchte Begriff des Faschismus dabei eine sinnvolle Analysekategorie darstellt. Wir analysieren den Zusammenhang der ökonomischen Logik sozialer Medien und Strategien der digitalen Verbreitung von rechtsextremen Inhalten und Narrativen und untersuchen mögliche Reaktionen auf diese, sowie Strategien der Prävention. Die Projektwerkstatt zielt auf eine kritische Reflexion von pädagogischen, rechtlichen und technischen Ansätzen zur Reaktion auf und Prävention von digitalem „Faschismus“ und der Entwicklung eigener innovativer Konzepte. Dabei ist eine individuelle Schwerpunktsetzung möglich. Auch eine theoretische Vertiefung ist denkbar.
Seminarplan und Lektüre werden in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben und die Texte bei Isis zur Verfügung gestellt.
Für weitere Informationen konsultieren Sie bitte die Institutsseite auf der Unterrichtsplattform ISIS.
Vorab sei folgende Lektüre empfohlen, die zum Teil auch im Seminar gelesen wird: