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Gläser, Jochen
Die Einführung in die Wissenschaftssoziologie gibt einen Einblick in Theorien des Funktionierens und der Entwicklung von Wissenschaft, arbeitet charakteristische Mechanismen in wissenschaftlichen Arbeitsprozessen heraus und diskutiert die Einbettung der Wissenschaft in die Gesellschaft. Die TeilnehmerInnen werden befähigt, wissenschaftliche Arbeitsprozesse und deren Funktionsbedingungen zu analysieren sowie Möglichkeiten der Einflussnahme auf Wissenschaft zu identifizieren.
Modulzuordnungen:
Grieser, Christopher
Die Digitalwirtschaft gilt als Pionierbranche des gegenwärtigen Kapitalismus: Ganze Wirtschaftssektoren werden umstrukturiert, mit dem Resultat, dass die führenden Internetkonzerne („Big Tech“) heute zu den wertvollsten Unternehmen der Welt gehören. Die Relevanz der Digitalwirtschaft liegt aber nicht nur in ihrer Größe, sondern vor allem auch in ihrem zunehmenden Einfluss auf andere Wirtschaftsbereiche. Ambivalenterweise werden mit der Digitalisierung sowohl Hoffnungen auf eine egalitäre Gesellschaft als auch Ängste vor Überwachung und prekären Arbeitsverhältnissen verbunden.
In dem Seminar werden zunächst grundlegende Theoriekonzepte zur Digitalwirtschaft diskutiert, wie etwa die algorithmische Regulierung von Märkten oder die Funktionsweise von Plattform-Ökonomien. Daran anschließend wird das Vorgehen der großen Internetkonzerne thematisiert. Abschließend wird die Rolle von Konsument:innen und Open Source Communities für die Digitalwirtschaft beleuchtet. Die Lehrveranstaltung setzt die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit ökonomischen Erklärungsmodellen voraus, Vorkenntnisse in den Wirtschaftswissenschaften sind jedoch nicht notwendig. Das Seminar richtet sich an Master-Studierende und fortgeschrittene Bachelor-Studierende.
Traditionelle Modelle wissenschaftlicher Gemeinschaften unterstellen implizit, dass alle Mitglieder einer Fachgemeinschaft eine ähnliche Position in Wissensproduktion haben. Diese Vorstellung wurde zunächst durch die Identifizierung der Facheliten und durch die Unterscheidung von Mainstream und Nischen in Fachgemeinschaften qualifiziert. Heute wissen wir, dass es zahlreiche Unterschiede in der Partizipation von Forscher*innen an der Wissensproduktion ihrer Fachgemeinschaft gibt. Das Seminar behandelt diese Unterschiede als unterschiedliche Formen und Niveaus der Inklusion und diskutiert die Ursachen für Inklusionsbeschränkungen für Forscher*innen sowie die Folgen beschränkter Inklusion für die Wissensproduktion der Mitglieder und der Fachgemeinschaften.
Grundsätzlich werden mit dem Begriff „StartUp“ Unternehmensgründungen bezeichnet, die versuchen innovative Geschäftsideen skalierbar umzusetzen. Obwohl damit formal Unternehmen in allen Wirtschaftssektoren gemeint sind, werden mit dem Begriff jedoch meist Technologie-Unternehmen assoziiert – nicht zufällig haben laut dem Deutschen StartUp Monitor zwei Drittel aller StartUps vornehmlich digitale Geschäftsmodelle. Neben der Tatsache, dass es sich um sehr junge Unternehmen handelt, zeichnen sich Tech-StartUps aber auch durch eine spezifische Unternehmenskultur aus: flache Hierarchien, intensives Networking, Arbeit in Co-Working-Spaces, Finanzierung durch Risikokapital und standardisierte Kommunikationsformen wie der Pitch.
Anhand der Themenbereiche Innovativität, Vernetzung, StartUp-Umwelt und Organisationsstruktur soll in dem Seminar der Frage nachgegangen werden, wodurch sich Tech-StartUps auszeichnen. Die Lehrveranstaltung richtet sich primär an Master-Studierende und fortgeschrittene Bachelor-Studierende.