Inhalt:
Wie gelingt die Energiewende? Wie verbreiten sich Meinungen? Wie üben Eliten Einfluss auf Regionen aus? Diese und ähnliche Fragen lassen sich mit Hilfe von Feldtheorien bearbeiten und erfassen. Feldperspektiven erleben in den letzten Jahren in der soziologischen Debatte größere Aufmerksamkeit. Feldtheorien rücken das Zusammenspiel mehrerer Akteure in den Blick, das mal als Spiel, als Kampf oder als ein themenbezogenes Zusammenhandeln verstanden wird. Insofern bieten Feldperspektiven insbesondere dann nützliche theoretische Konzepte, wenn es darum geht, komplexe Veränderungen und Vorhaben zu erfassen, die eine Vielzahl von Akteuren im Zusammenhandeln hervorbringen, fortentwickeln und gegebenenfalls verändern. Feldanalysen sind aber nicht auf diese Gegenstandsbereiche begrenzt. Feldtheorien erweisen sich vielmehr in vielfältigen sozialen Kontexten als hilfreich.
In diesem Lehrforschungsprojekt widmen wir uns einem besonderen Aspekt von Feldtheorien, dem Aspekt der Macht, genauer: der Entstehung und Nutzung von Macht und somit auch von machtvollen Positionen und deren Bedeutung für das Feldgeschehen und für die in Feldern erzielbaren Resultate. Dafür lernen wir zunächst unterschiedliche Feldtheorien kennen, die wir dann auf ihre Behandlung von Machtfragen untersuchen. Im Anschluss daran entwickeln die Teilnehmenden in kleinen Forschungsteams empirische Untersuchungen zu Macht in Feldern und führen diese eigenständig durch. Dafür stehen zwei Phänomenbereiche zur Auswahl a.) die Entwicklung erneuerbarer Energien oder b.) der Einfluss ökonomischer Eliten auf lokale Politik. Die Feldstudien sollen sich auf eine ausgewählte Region konzentrieren. Ziel des Lehrforschungsprojektes ist, einzuüben, Theorie und Empirie miteinander in Verbindung zu bringen. Insofern bereitet das Lehrforschungsprojekt auf die Masterarbeit und darüber hinaus auf selbstständiges, soziologisches Forschen vor.
Teilnahmebedingungen:
Der Kurs ist ausschließlich für Studierende im Masterstudiengang „Soziologie technikwissenschaftliche Richtung “ vorgesehen und erstreckt sich über zwei Semester.
Erwartungen und Prüfungsleistung:
Erwartet wird ein hohes Engagement. Neben der verpflichtenden Kurslektüre soll ausführliche weitere Literatur erarbeitet werden. Darüber hinaus sieht der Kurs die Durchführung einer eigenen wissenschaftlichen Studie vor, die eng von den Dozierenden durch Workshops und Beratung begleitet wird.
Für die Zulassung zur Prüfung wird die Übernahme von unbenoteten Aufgaben vorausgesetzt. Diese bestehen aus einem Referat, der Moderation mindestens einer Sitzung und dem Vorstellen von Teilergebnissen der eigenen Studie. Am Ende des Lehrforschungsprojektes ist ein Studienbericht im Umfang von ca. 40 Seiten einzureichen. In die Bewertung fließt die Anlage der empirischen Studie, die Auswahl der Theorie und die Einordnung der Ergebnisse in die Theorie zu jeweils 1/3 ein.
Terminübersicht:
29. April, 06. Mai, 13. Mai, 20. Mai, 17. Juni: 11:00-14:00 Uhr (FH 311)
24. Juni: 09:00-12:00 Uhr und 13.00-16.00 Uhr: Workshop (FH 804)
01. Juli : 09:00-12:00 Uhr und 13.00 - 16.00 Uhr: Workshop (FH 311/FH 316)
15. Juli: 11:00-14:00 Uhr: Workshop (FH 311)
19. August: 11:00-14:00 Uhr: Feldreflexionen und Analyse (FH 804)
16. Sept.: 11:00-14:00 Uhr: Feldreflexionen und Analyse (FH 804)
36371300 FG Soziologie, insbesondere Theorie moderner Gesellschaften, 36371200 FG Organisationssoziologie
Windeler, Arnold; Stamm, Isabell
Fr. 29.04 - 22.07.22, wöchentlich, 10:00 - 12:00
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