Lernziele des Moduls
Das Seminar setzt die Tradition fest, am Beispiel aktueller Debatten methodologische und wissenschaftstheoretische Probleme zu adressieren und Theorie und Methoden zu verknüpfen. Das Thema ist dieses Mal „Ereignis – Sequenz – Prozess“.
Auch wenn das Ereignis bislang eher in philosophischen Diskussion auftrat, sind doch „Ereignisse“ oder neudeutsch „Events“ zum einen Gegenstand der qualitativen Forschung – insbesondere wenn sie sich mit fokussierten Formen von Interaktionen und kommunikativen Gattungen beschäftigt. Seit der „Spaßgesellschaft“ sind Events aber auch Gegenstand gesellschaftsdiagnostischer Forschung, die sich mit der „Eventisierung“ beschäftigt, wie dies auch im Marketing und in anderen angewandten Bereichen geschieht. In jüngerer Zeit hat auch die digitale Mediatisierung von Events größere Aufmerksamkeit erlangt, wobei die (Corona-bedingte) Umstellung auf digitale Formate ein eigenes Forschungsdesiderat darstellt. Neben der eher „mikrosoziologischen“ Forschung werden in der qualitativen Forschung aber auch historische Ereignisse (11/9; Corona) als symbolische „events“ erfasst. Events aber auch in der quantitativen Forschung und in der historischen Forschung ein großes Thema, die damit eher makrosoziologische Phänomene von zum Teil großer zeitlicher Reichweise umfasst. In dieser Veranstaltung wollen wir uns mit Bandbreite dieser Ereignisse beschäftigen; ihre Unterschiede, aber auch ihre Verbindungen untersuchen. Dabei ist sicherlich von Bedeutung, dass die Zeitlichkeit von Events sowohl in standardisierten wie in interpretativen Ansätzen durch „Sequenzen“ erfasst werden, wie auch in der qualitativen Forschung die Sequenzanalyse auftritt, die sich hier jedoch mit mikro-, ja zuweilen auch nanosoziologischen zeitlichen Sequenzen beschäftigt.
Die Veranstaltung will sich einerseits mit dem Phänomen von Events beschäftigen, es tut dies zweitens aber um grundlegende methodologische Probleme zu erörtern: sie möchte auch die Möglichkeit der Verküpfung von Ansätzen ausloten, die sich von der nano- bis zur historischen Makrosoziologie erstrecken, die quantitativ sind, mixed und qualitativ.
Die Veranstaltung soll – im Rahmen der an der TU geltenden Corona-Regelungen – in Präsenz stattfinden, so weit es irgendwie möglich ist.
Modulbestandteile
Das Modul besteht aus einer Veranstaltung, und wir treffen uns persönlich im Seminarraum (FH 804).
Methodologie der Sozialwissenschaften: Ereignis – Sequenz – Prozess
Der Raum liegt in im Gebäude FH (Fraunhoferstr. 33-36): Anfahrtsplan siehe z.B. Google Maps oder https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/10000000/Studieren/Uni-Leben/Campusplaene/Plan_Campus_Charlottenburg.pdf
Im Fall eines erneuten Lock-Downs findet die Sitzung in Zoom statt unter:
https://tu-berlin.zoom.us/j/63997543780?pwd=aVk2WU5RRWJYdlJYNnRLeTY4MlJqdz09
Teilnahmevoraussetzungen und Arbeitsweise
Das Seminar will – als ein Merkmal eines fortgeschrittenen Seminars – Lehre und Forscung eng verbinden. Um jedoch auch weniger fortgeschrittenen und solchen Studierenden, die sich zu einzelnen Sitzungen nur begrenzt vorbereiten konnten, die Teilnahme zu ermöglichen, werden wir das Seminar in zwei Kreisen führen: diejenigen, die nur die Grundlagentexte gelesen haben, und diejenigen die die Diskussiontexte gelesen haben und sich aktiv an der Diskussion beteiligen mögen. Teilnehmer an der Veranstaltung müssen daher folgende Voraussetzungen erfüllen, um am Seminar teilzunehmen:
1) Anmeldung (siehe Informationsblatt 1).
2) aktive und regelmäßige Teilnahme an der Lehrveranstaltung des Moduls (max. 20% Fehltermine)
3) regelmäßige Textlektüre der Basistexte.
4) Aktive und eigenverantwortliche Teilnahme an Diskussionen und Gruppenarbeit
5) Einhalten der in der ersten Sitzung vereinbarten Spielregeln
6) Abgeschlossener BA-Studiengang Soziologie.
7) Verpflichtende Vorkenntnisse
- Grundkenntnisse in Methoden der empirischen Sozialforschung, z. B. durch erfolgreichen Abschluss des Moduls „Methoden 1“
- Grundkenntnisse in soziologischer Theorie, z. B. durch erfolgreichen Abschluss des Moduls „Theorien der Soziologie“
Leistungsnachweis
Portfolio-Prüfung, 6 LP, unbenotet (bestanden/nicht bestanden)
Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung
Erfüllen der Teilnahmevoraussetzungen
Prüfungselemente
- Schriftliches Prüfungselement (50%): Erfolgreiches Bestehen von min. 80% der Ausarbeitungen (siehe Sitzungsvorbereitung).
- Mündliches Prüfungselement (50%): Beteiligung an der Gruppenarbeit, Diskussion und Präsentation der Sitzungsergebnisse in min. 80% der Sitzungen.
36371600 FG Methoden der empirischen Sozialforschung (Methods of Social Research)
Baur, Nina; Knoblauch, Hubert
Mi. 20.10 - 15.12.21, wöchentlich, Mi. 05.01 - 16.02.22, wöchentlich, 10:00 - 12:00
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