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Erlwein, Hannah
Do. 10-12 Uhr, Format wir noch bekannt gegeben.
Beginn: 21.10.2021
Das Prinzip der Kausalität war und ist immer noch grundlegend für die Wissenschaften. Wissenschaftliche Erkenntnis der Welt bedeutet zu verstehen, dass es Ursachen und Wirkungen gibt und wie diese miteinander verbunden sind. Damit endet der Konsensus allerdings schon: In der Geschichte der Wissenschaften wurden verschiedenste Theorien der Kausalität angenommen, debattiert, verteidigt und kritisiert.
In diesem Kurs wollen wir einen Einblick in die lange Geschichte der Kausalitätstheorien wagen. Wir wollen nachvollziehen, auf welche verschiedenen Arten Kausalität verstanden wurde, und wie dieses Verständnis mit Annahmen über wissenschaftliche Erkenntnis der Welt in Zusammenhang steht. Beginnen werden wir mit der griechischen Antike, in der Kausalitäts- und Wissenschaftstheorien zum ersten Mal ausführlich diskutiert wurden (z.B. Aristoteles). Dann werden wir uns in die Zeit der vormodernen islamischen Wissenschaften begeben, die maßgeblich vom griechischen Denken beinflusst waren, dieses aber in ein islamisches Gewand kleideten (z.B. Ghazali, Averroes). Zu guter Letzt werden wir unseren Blick auf die Tradition der modernen europäischen Wissenschaften richten (z.B. David Hume, Quantenphysik).
Es werden in erster Linie Primärquellen (übersetzt ins Deutsche oder Englische) gelesen, aber auch relevante Sekundärliteratur. Rege Teilnahme an den Diskussionen wird vorausgesetzt.