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H 1035 & H 1036 bei Frau Gärtner reserviert
H 1036 bei Frau Gärtner reserviert
Die Vorlesung kann nur zusammen mit dem Vertiefungsseminar besucht werden.
Weber, Heike
Die Vorlesung gibt einen Überblick über Technikentwicklung und -nutzung ab ca. 1900. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Westeuropa und den USA, aber es wird auch nach Perspektiven und Herausforderungen einer globalen Technikgeschichte gefragt. Zum einen werden zentrale Komplexe wie Elektrifizierung, Massenproduktion, Digitalisierung sowie die Rolle von Technik in den zwei Weltkriegen und im Kalten Krieg behandelt. Zum anderen wird die Frage der Nutzung von Technik („technology-in-use“ bzw. „Technik im Alltag“) leitend sein: Eine solche „Technikgeschichte von unten“ untersucht, wie Bürger*innen und Konsument*innen mit Technik interagierten und sie adaptierten, sie umformten und möglicherweise anders als die Technikproduzenten deuteten. Außerdem werden zentrale Forschungsperspektiven der Technikgeschichte sowie unterschiedliche Quellengattungen vorgestellt.
Literatur:
Modulzuordnungen:
Die Anmeldung erfolgt über Moses bis 20.04.2022 18:00
Modulzuordnung:
Die Vorlesung findet in Präsenz statt.
Anmeldung über ISIS
In seinem 1959 an der Universität Cambridge gehaltenen Vortrag über Die zwei Kulturen stellte der englische Physiker, Romanschriftsteller und Wissenschaftsorganisator Charles Percy Snow fest: „I believe the industrial society of electronics, atomic energy, automation, is in cardinal respects different in kind from any that has gone before, and will change the world much more. It is this transformation that, in my view, is entitled to the name of ‚scientific revolution’.” Und Snow fuhr im Blick auf die von dieser ‘wissenschaftlichen Revolution’ geschaffene Lage fort: “This is the material basis for our lives: or more exactly, the social plasma of which we are a part. And we know almost nothing about it.” Rückt man Bertolt Brechts literarische und theoretische Schriften wie auch seine Theaterpraxis in diesen wissensgeschichtlichen Zusammenhang, wird es möglich, seine von den 1920er Jahren an zu findenden zahlreichen Bezugnahmen auf technische Entwicklungen und experimentelle Wissenschaften als Reaktion auf die Verwissenschaftlichung und Technisierung des Alltags und die damit verbundene Veränderung von Wahrnehmungs-, Handlungs- und Denkweisen zu begreifen. Damit ist nicht eine dem Werk vorgelagerte biographische Erfahrung gemeint, die dann literarisch verarbeitet oder ausgedrückt würde. Vielmehr geht es um einen Wandel, der ganz direkt auch die künstlerische Praxis erfasst und sie zu einer Revision ihrer Verfahren und Formen zwingt.
Das Wochenende ist für die Kolonne geblockt.
H 1035 & H 1036 bei Frau Gärtner reserviert.