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Zumbrägel, Christian
Di. 14-16 Uhr
Seminar findet voraussichtlich in Präsenz statt, Raum wird noch bekanntgegeben.
Beginn: 19.10.2021
Lange galten vorrangig männliche Ingenieursintellektuelle als die entscheidenden Triebkräfte von technischem Fortschritt und Innovation im 20. Jahrhundert. Diesen exklusiven Anspruch des Ingenieurstandes stellen Technik- und Wissenschaftshistoriker:innen zunehmend in Frage. Nicht nur Ingenieure, sondern auch handwerkliche Mechaniker:innen, neugierige und kreative Tüftler:innen sowie Technikanwender:innen gestalteten Technisierungsprozesse maßgeblich mit.
In dem Seminar widmen wir uns jenen Technikexpert:innen, die in technik- und wissenschaftshistorischen Forschungen zum 20. Jahrhundert lange unentdeckt geblieben sind. Beispiele führen uns von traditionellen Handwerksberufen über Hausfrauenverbände bis zu Tüftler:innen in der heimischen Werkstatt. Wir nehmen die Frühphase der Computerisierung in den Blick, in der Programmiererinnen eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten, und untersuchen alternative Technikpfade, die neue soziale Bewegungen und Gegenkulturen ab den 1970er Jahren lancierten. Anhand von Quellen- und Sekundärtexten wird das Seminar für die Vielfalt technischer Expertenkulturen abseits der Ingenieurwissenschaften sensibilisieren.