Ansicht nach Organisationseinheit

Altstädte

Der Begriff der ‚Altstadt‘ bezeichnet zunächst das historische Zentrum von Stadtanlagen. Meist liegt hier der Ausgangspunkt städtischen Siedlungsverhaltens und die größte Dichte historischer Zeugnisse, die die Entwicklung der Stadt widerspiegeln und diese so zum Teil auch repräsentieren. Gleichzeitig und vielleicht auch wegen dieser historischen Dichte und Präsenz ist der Begriff eng verwoben mit unterschiedlichen Vorstellungen von Geschichte und Kontinuität, gesellschaftlichen Idealvorstellungen und Idyllen, Utopien und Dystopien. „Altstadt“ ist somit sowohl ein realer Raum, als auch eine Projektionsfläche für verschiedene Vorstellungen städtischen Zusammenlebens.

Vor diesem Hintergrund wird im Seminar anhand von Fallbeispielen das Thema der Altstadt kritisch beleuchtet und in Bezug auf die baulichen Strukturen einerseits und die gesellschaftlichen Vorstellungen sowie den Wechselwirkungen zwischen beidem andererseits diskutiert.

Cultural Heritage - Theories & Practices

The seminar will provide insights into current heritage theories. Starting with an insight into the development of the subject from the preservation movement (as a specific heritage practice), we look at the topic from different perspectives and taking into account contributions from various disciplines such as historical studies, geography, archaeology, social and cultural studies. Topics include heritage and diversity, heritage and emotion, heritage and postcolonial theories. The aim is to make the theories usable for own topics and questions by discussing the texts together.

Historische Ortsanalyse: Grenzräume

Offensichtlicher als andere Städte ist Berlin geprägt durch Grenzen. Neben der offensichtlichen (Berliner Mauer) finden sich jedoch auch viele weitere ehemalige Grenzen innerhalb des Stadtraums, zurückgehend auf das historische Stadtwachstum oder auch veränderte gesellschaftlich und politisch bedingte Planungsvorstellungen. Was ist davon heute noch in der Stadt sichtbar? Was nicht?

Das Seminar geht diesen Fragen nach, indem ausgesuchte Orte im Rahmen einer historischen Ortsanalyse in ihrer Entwicklung bis heute untersucht werden. Mit Hilfe historischer Quellen und Planmaterialien werden die Veränderungen vor Ort dargestellt und diskutiert und so ein Verständnis für das Lesen historischer Räume entwickelt.

Architectural Ethnography: Case Study House W.

Dozentin: Oxana Gourinovitch

Join us for an architectural ethnographic journey to the House W. near Potsdam. It’s main building was erected after WW2 by a stone mason who fled Berlin, and comprises the salvaged fragments of the ruined Berlin museums, governmental buildings of the Reich, and the discarded memorials from the neighbouring cemetery. For the last 60 years, it became the residence of an East-German ceramic artist — a multiple refugee himself, and, for more than a decade, a pariah of the GDR artist scene — who transformed it along his oscillating living circumstances.

The House W.’s has been informed by destruction, displacement, social exclusion, as well as personal resourcefulness and resilience, but also by available technologies, building regulations, by political coercion and permissiveness. Personal and material detritus became major resources for the synthesis of this fascinating built environment.

Our goal is to document the living environments of the House W., paying due attention to its entanglement with historical, political and social complexities, as well as biographic peripeties of its residents.

The participants are expected to attempt a graphic recording of the House W., which would do justice to the “thingly” nature of its buildings. To put it in the words of Latour and Yaneva, we are looking for an equivalent of Étienne-Jules Marey’s photographic gun* — to be tested on the House W.

For those ends, the participants are encouraged to apply the methods of “architectural ethnography” — and are invited to reflect upon its widely varying interpretations and fairly blurred boundaries.

Good drawing and graphic skills will be beneficial, but are not a requirement.

**Bruno Latour and Albena Yaneva, “«Give Me a Gun and I Will Make All Buildings Move»: An ANT’s View of Architecture”, Ardeth, 1 | 2017, 103-111.

Dozent: Thomas Thränert

Exkursion am 7. und 8.7. in die Bergbaulandschaft Lausitz

Dozent: Thomas Thränert

Exkursion am 7. und 8.7. in die Bergbaulandschaft Lausitz

Abraum und Freiraum. Denkmalschutz in der bergbaulichen Kulturlandschaft

Kulturlandschaften zeugen von den vielschichtigen Beziehungen zwischen Menschen und ihrer Lebensumwelt. Darauf begründen sich Interessen zum Schutz historischer Kulturlandschaften, aber auch spezifische fachliche Herausforderungen für die Denkmalpflege. Am Beispiel verschiedener Bergbauregionen (u. a. Niederlausitz, Harz, Erzgebirge/Krušné Hory, West Devon Mining Landscape) wird die Besonderheit und Wahrnehmung von Kulturlandschaften diskutiert. Als Grundlage dafür werden Kulturlandschaftselemente und ihre räumlichen Bezüge analysiert. Als prägender Aspekt von Bergbaufolgelandschaften werden Rekultivierungen untersucht und ihr Zeugniswert für sich wandelnde Umweltverständnisse erarbeitet. Aktuelle Frage- und Problemstellungen des Schutzes bergbaulicher Kulturlandschaften werden diskutiert.