Beck, Birgit; Gelfert, Axel; Gil, Thomas; Krickel, Beate
Im Forschungskolloquium haben MA-Studierende die Möglichkeit, ihre Masterarbeit, Auszüge daraus oder andere aktuelle Arbeiten vorzustellen. Studierende der Studiengänge MA-Philosophie des Wissens und der Wissenschaften und MA-TGWT mit Schwerpunkt Philosophie haben die Möglichkeit, den für die Vertiefungs- und Forschungsmodule MA-PHIL 6 und MA-TGWT PHIL 5 erforderlichen Vortrag zu halten. Themen werden in der ersten Sitzung festgelegt.
Kursseite auf der Lernplattform ISIS: https://isis.tu-berlin.de/course/view.php?id=23989
Modulzuordnungen:
Adolphi, Rainer
Im Wechselspiel der Konjunkturen gibt es seit einiger Zeit ein neues Bewusstsein der Aktualität Hegels. Das Seminar wird dies von dem bei Hegel zentralen Thema der Freiheit her behandeln. Bei Hegel geht es dabei nicht um das, was Freiheit ›ist‹, sondern wie Menschen zu einem autonomen Selbst und zu sozialen Wesen werden durch das, was sie kulturell – in geschichtlicher Entwicklung, in Traditionen und aus geschichtlichen Erfahrungen heraus – als ihre mitgegebene Freiheit verstehen bzw. interpretieren. Hegel gibt so auch einen verfremdenden, reflexiven Blick auf unsere eigenen Freiheitsverständnisse.
Kontext der Lehrveranstaltung ist ein großer internationaler Hegel-Kongress, der im Sommer in Warschau stattfinden wird und an dem auch interessierte Studierende teilnehmen könnten. Die Lehrveranstaltung ist aber nicht an dieses zusätzliche Angebot gebunden.
Beck, Birgit
Ethik als philosophische Disziplin hat im Sinne einer normativen Moraltheorie zur Aufgabe, moralische Übereinkünfte, Regeln und Normen zu rekonstruieren, zu analysieren und zu begründen. Ethik in einem weiteren Sinne befasst sich in Anlehnung an antike Theorien mit Fragen des guten Lebens. Metaethische Ansätze behandeln konzeptionelle, epistemologische und ontologische Voraussetzungen der ethischen Theoriebildung. Die angewandte Ethik schließlich hat bestimmte Praxisfelder zum Gegenstand.
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die philosophische Ethik, deren Aufgaben und Methoden, prominente Theorien der Moralbegründung sowie den Zusammenhang unterschiedlicher Ebenen ethischer Reflexion.
Literaturverweis:
Geisler, Teresa
Der Begriff des Leibes nimmt in der Phänomenologie eine besondere Stellung ein. Die Phänomenologie geht davon aus, dass das Subjekt leiblich verankert ist und dementsprechend auch die Erscheinungsweise der Welt maßgeblich von unserer Leiblichkeit bestimmt ist. Die Welt ist uns also – nach Ansicht der Phänomenologie – in leiblicher Erschlossenheit gegeben. Darüberhinaus sind sich aber keineswegs alle Phänomenologen einig, was den Begriff des Leibes betrifft. In diesem Seminar wollen wir uns verschiedene Leibbegriffe und leibliche Phänomene anschauen und Texte von Maurice Merleau-Ponty, Herman Schmitz, Isabella Marcinski und anderen diskutieren. Grundlagen der Phänomenologie werden vorausgesetzt.
Beck, Birgit; Gelfert, Axel; Krickel, Beate
Dieses Seminar soll gezielt fortgeschrittene BA-Studierende mit Kernfach Philosophie bei der Konzeption und Anfertigung ihrer Bachelorarbeit unterstützen. Dazu werden grundlegende Kompetenzen des wissenschaftlichen Arbeitens vertieft, vor allem die präzise Formulierung einer Fragestellung, ein systematischer Aufbau der Arbeit, eine schlüssige Argumentation, der richtige Umgang mit Quellen, eine korrekte und konsistente Zitierweise, formale und redaktionelle Überarbeitung.
Nach einführenden Sitzungen zu Beginn des Semesters erhalten die Studierenden die Gelegenheit, Entwürfe oder bereits Teile ihrer BA-Arbeiten als Work in Progress vorzustellen, um gezieltes Feedback von Kommiliton*innen und Dozierenden für die weitere Ausarbeitung nutzen zu können. Das Seminar kann nach Absprache mit den Modulverantwortlichen im Wahlbereich (Vertiefung Philosophie) angerechnet werden.
Als paternalistisch werden Handlungen oder Maßnahmen bezeichnet, die in die Handlungsfreiheit und/oder personale Autonomie von Personen eingreifen, mit dem Ziel, das Wohl der Betroffenen zu fördern oder zumindest Schaden von ihnen abzuwenden. Zum Beispiel werden sogenannte „Nudging“-Maßnahmen, die Betroffenen einen „kleinen Schubs“ in die richtige Richtung geben sollen, unter dem Label „Liberaler Paternalismus“ verhandelt. Paternalismus wird aber auch häufig als negativ konnotiertes Schlagwort gebraucht, um missliebige (z.B. staatliche oder medizinische) Interventionen zu diskreditieren. Im Seminar werden wir untersuchen, was genau Paternalismus bedeutet, welche Arten von Paternalismus es gibt und – anhand exemplarischer Kontexte – wie Paternalismus ethisch zu bewerten ist.
Schütz, Matthias; Ziehtmann, Paula
In der Projektwerkstatt werden soziale Phänomene im digitalen Raum kritisch analysiert, bewertet und kooperativ weitergedacht. Bestehende digitale Angebote werden auf ihre technische wie psychologische Funktionsweise, positive oder negative Wirkung und Akzeptanz in unterschiedlichen Bereichen und Kulturen hin untersucht. Dabei werden Chancen und Risiken für Gesellschaften und insbesondere für die individuelle Autonomie kritisch diskutiert. In Kleingruppen werden Zukunftsszenarien entwickelt und in neuen Formaten präsentiert. Anhand derer können die Studierenden die vorher ausgearbeiteten ethischen, soziologischen, politischen, technologischen und ökonomischen Fragestellungen auf konkrete Situationen transferieren. Der Fokus im Sommersemester 2021 liegt auf digitaler Politik und politischem Aktivismus.
Die Projektwerkstatt kann von allen interessierten Studierenden jeden Studiengangs und Semesters besucht werden. Es wird auf eine möglichst diverse Zusammensetzung aus verschiedenen Disziplinen geachtet. Solange es keinen Präsenzbetrieb gibt, wird die Projektwerkstatt online durchgeführt. Die Projektwerkstatt kann neben den angegebenen Modulen zusätzlich als Teil des Ethik-Zertifikats angerechnet werden.
Loukidelis, Nikolaos
Es ist zwar eine elementare Einsicht, dass die Bedeutung von Wörtern im Laufe der Geschichte mit wenigen Ausnahmen Änderungen unterliegt, dennoch wird sie leider in unserem Alltag oft ignoriert. Mit Blick auf das Wort „Philosophie“ ist die Frage, was man darunter in der Antike, im Mittelalter, in der Neuzeit usw. verstanden hat, nicht nur von historischem Interesse, weil wir bewusst oder unbewusst einen Philosophiebegriff vertreten und praktizieren, dessen Wurzeln in der Vergangenheit liegen und der nicht selten der Klärung, der Ergänzung, der Korrektur bedarf. Wir diskutieren die verschiedenen Philosophiebegriffe von den frühen griechischen Denkern bis heute auf der Basis der repräsentativen Textauswahl von Rolf Eberfeld. Zusätzliche einschlägige Texte werden vom Dozenten mitgeteilt.
Tömmel, Tatjana Noemi
In diesem Seminar werden wir zuerst einen kurzen Blick auf die historische Entwicklung und rechtliche Kodifizierung der Menschenrechte werfen und uns anschließend ausführlich mit der philosophischen Begründung ihrer Normen beschäftigen. Zu den Autor*innen, die wir lesen und diskutieren, gehören: John Locke, Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Olympe de Gouges, Hannah Arendt und Jürgen Habermas.
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