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Koutroufinis, Spyridon A.
Blocktermine:
Mo.-Fr., 15.-26.03.2021; 12-17 Uhr (Mittwoch frei)
Die Grundannahme aller Prozessphilosophen ist, dass die elementaren Entitäten des Universums Prozesse und keine Substanzen sind. Der Mathematiker, Physiker und Philosoph Alfred North Whitehead (1861-1947) hat diesen Gedanken konsequenter als jeder andere zu Ende gedacht. Sein Hauptwerk Process and Reality gilt als ein gleichermaßen monumentaler wie auch undurchdringlicher Entwurf eines metaphysischen Systems. Am besten nähert man sich an Whiteheads Denken durch seine anderen Werke. Ziel des Seminars ist anhand ausgewählter Texte aus den wichtigsten prozessphilosophischen Werken Whiteheads in die Grundideen seiner Ontologie einzuführen und ihre Relevanz für die Gegenwart zu zeigen.
Interessenten sollen den Dozenten möglichst vor den Weihnachtsferien kontaktieren.
Literaturverweis:
Whitehead, Alfred North (1974). Die Funktion der Vernunft, Stuttgart: Reclam.
Whitehead, Alfred North (1971). Abenteuer der Ideen, Frankfurt/M.: Suhrkamp.
Die genaue Literaturliste wird den TelnehmerInnen vom Dozenten mitgeteilt, nachdem sie sich bei ihm per Email gemeldet haben.
Für die Anmeldung der Pflichtmodule und des Freien Wahlbereichs sind die Studierenden selbst verantwortlich. Die Anmeldung soll vor Erbringung der ersten Prüfungsleistung vollzogen sein. Studierende, die Module mit Portfolioprüfungen abschließen wollen, müssen diese Module rechtzeitig anmelden.
MA-TGWT Phil 1, 3, 4
MA-Phil 3, 5
Geisler, Teresa
Mo. 13-15
Beginn: 02.11.2020
Die Phänomenologie gehört zu den interessantesten philosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts und hat nicht nur den Existenzialismus als Lebensstil, sondern auch die Human- und Gesellschaftswissenschaften maßgeblich beeinflusst. Aber was bedeutet Husserls prominenter Ausspruch „zu den Sachen selbst“? Kann eine Philosophie als „strenge Wissenschaft“, wie Husserl sie im Sinn hatte, gelingen? Dieses Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten phänomenologischen Begriffe und Analysen, die zum Verständnis von Edmund Husserl, Edith Stein, Jean-Paul Sartre, Maurice Merleau-Ponty und anderen Denkerinnen notwendig sind und behandelt die Hauptthemen phänomenologischen Philosophierens.
Als Textgrundlage dient das Buch von Dan Zahavi „Phänomenologie für Einsteiger“, erschienen 2007 im Wilhelm Fink Verlag. Bitte besorgen Sie sich das Buch vor Beginn des Seminars.
BA-KulT Phil 1, 3, 5
Ma Phil 1, 3
Phil FÜS III
Beck, Birgit
Gil, Thomas
Krickel, Beate
Mo. 16-18
Das Forschungskolloquium bietet den Studierenden der MA-Studiengänge MA-Philosophie des Wissens und der Wissenschaften und MA-TGWT mit Schwerpunkt Philosophie die Möglichkeit, den für die Vertiefungs- und Forschungsmodule MA-PHIL 6 und MA-TGWT PHIL 5 erforderlichen Vortrag zu halten. Zusätzlich können alle interessierten Studierenden in Impulsreferaten Themen Ihrer Wahl vorstellen. Termine und Themen werden in der ersten Sitzung zu Beginn des Semesters festgelegt.
MA-TGWT PHIL 5
MA PHIL 6
Di. 10-12
Beginn: 03.11.2020
Die Technikphilosophie ist eine vergleichsweise junge und heterogene akademische Disziplin. Dabei gelten die Hervorbringung und der Gebrauch von Technik seit jeher als Grundzüge der menschlichen Existenz. Technischen Praktiken liegen immer schon menschliche Normen und Werte zugrunde. Umgekehrt wirkt der jeweilige Stand der Technik auf zeitgenössische Welt- und Menschenbilder zurück. Neben ihrer engen Verwobenheit mit der Anthropologie lässt die Technikphilosophie auch andere traditionelle philosophische Fragestellungen in einem neuen Licht erscheinen. Die Technikphilosophie ist somit, mit Alfred Nordmann gesprochen, „die ganze Philosophie noch einmal von vorn – diesmal unter Einbeziehung der Technik“ (2008: 10). Die Vorlesung gibt einen systematischen Überblick über Gegenstände und Methoden einer interdisziplinär ausgerichteten Technikphilosophie.
Literaturverweise:
Irrgang, B. (2008): Philosophie der Technik. Darmstadt: WBG.
Nordmann, A. (2008): Technikphilosophie zur Einführung. Hamburg: Junius.
BA-KulT PHIL 4, 5
MA-TGWT PHIL 2, 3
MA-PHIL 4, 5, 6
Phil-FÜS II, III
Geistes- und bildungswissenschaftliche Gegenstandsbereiche und Methoden I, II
Dozent: Bantekas, Vangelis
Di. 18-20
Die genaue Lektüre ausgewählter Passagen aus dem Kantischen und Hegelschen Corpus soll einen Überblick über Struktur und Funktion der jeweiligen Konzeption von Normativität ermöglichen. Dieser Überblick umfasst die gesamte Spannbreite solch differenter Bedeutungsgehalte des Begriffs des Gesetzes, wie sie im Sprachgebrauch von formallogischen, transzendental- bzw. phänomenologischen, physikalischen, psychologischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und positiv-rechtlichen Gesetzen zum Ausdruck kommen. Er bietet eine Einführung in den Kern der Problematik der Hegelschen Kant-Kritik, die sich wesentlich um die Abkehr von einer normativistischen Logik-Konzeption dreht, sowie einen Umriss der sich daraus ergebenden Folgen für Erkenntnis- und Gesellschaftstheorie.
Einleitend:
I. Kant, Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft, Vorrede AA IV, S. 467-479; online unter: https://korpora.zim.uni-duisburg-essen.de/Kant/aa04/Inhalt4.html
G. W. F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, Kap. III Kraft und Verstand, Erscheinung und übersinnliche Welt GW 9, S. 82-102; online unter https://www.marxists.org/deutsch/philosophie/hegel/phaenom/kap3.html
BA-KulT Phil 4, 5
MA-Phil 5
MA-TGWT-Phil 3
Mi. 10-12
Beginn: 04.11.2020
Der Einwand der moralischen Überforderung wird gegen verschiedene ethische Theorien vorgebracht und richtet sich, kurz gesagt, gegen unmäßige, inakzeptable moralische Forderungen an moralische Akteure. Was aber sind unmäßige moralische Forderungen? Wie ist der Einwand der moralischen Überforderung genau zu verstehen? Ist moralische Überforderung in erster Linie ein psychologisches, ein epistemisches oder ein praktisches Problem? Besteht angesichts globaler Probleme wie Weltarmut und Klimawandel eine generelle moralische Überforderung? Wie zeigt sich moralische Überforderung im Alltag? Was kann dem Einwand entgegengehalten werden? Im Seminar wird das Phänomen der moralischen Überforderung näher beleuchtet und anhand exemplarischer Kontexte diskutiert.
Chappell, T. (Ed.) (2009): The Problem of Moral Demandingness. New Philosophical Essays. Basingstoke: Palgrave Macmillan.
Van Ackeren, M./Kühler, M. (Eds.) (2018): The Limits of Moral Obligation. Moral Demandingness and Ought Implies Can. New York: Routledge.
BA-KulT PHIL 4
MA-TGWT PHIL 2
MA-PHIL 4, 6
Phil-FÜS II
Plümacher, Martina
Mi. 14-16
Für den amerikanischen Philosophen John Dewey ist Kunst für die Erschließung neuer Erfahrungen überaus wichtig. Doch die neuen Erfahrungen sollten nicht nur innerhalb des Kunstbetriebs von Bedeutung sein. Dewey wendet sich gegen einen kulturell abgehobenen Kunstbetrieb und plädiert für ein Kunstverständnis, in dem Kunst als Artikulation von Lebensprozessen verstanden wird. Kunst kann, so die These, das individuelle und gesellschaftliche Leben bereichern. Im Seminar werden die teils provokanten Ansichten Deweys diskutiert.
John Dewey, Kunst als Erfahrung (1934), Frankfurt/Main: Suhrkamp, 1980.
BA-KulT PHIL 3
MA-TGWT PHIL 3
MA-PHIL 1, 5
Adolphi, Rainer
›Kultur‹ ist seit gut vier Jahrzehnten eines der neuen Themen von Philosophie, Sozial- und Humanwissenschaften. Zur Orientierung in der momentanen breiten Beschäftigung sollen anhand ausgewählter klassischer Texte (G. Simmel, E. Cassirer, A. Gehlen, S. Freud, ›Systemtheorie‹ [T. Parsons], M. Foucault u.a.) die sich durchziehenden Themenkreise erarbeitet werden. So die Themenkreise: Der Mensch und seine Kultur-Umwelt / Kultur als Errungenschaft und als einengend (o. repressiv) / Das Subjekt und die Zumutungen (s)einer Kultur / Kultur als symbolische Formen (Der Begriff des Symbols) / Das kulturell Unbewusste / Kultureller Relativismus und Lebensformen? (Gibt es Universalien der Entwicklung?) / Das Zeitalter des Endes der Geschichte; ferner allgemein: Kultur und Gesellschaft; sowie materieller (historisch-materialistischer) Prozess und Kultur. – Die Seminartexte werden elektronisch zur Verfügung gestellt. In der ersten Sitzung eine allgemeine Einführung ins Themenfeld.
Zoom-Link:
https://tu-berlin.zoom.us/j/66554374499?pwd=Wjl1c2pyZmxWaFpTaHh1K0ZCc1QwQT09
Meeting-ID: 665 5437 4499
Kenncode: 683675
Für Teilnahme und vor allem die Zusendung der Materialien bitte anmelden bei: rainer.adolphi[at]tu-berlin.de
Mi. 16-18
Zum Studium unserer Studiengänge gehört – diese Erfahrung wird man schnell machen –, dass man doch zugleich auch über vieles Wissen verfügen muss, das über das hinausgeht, was man sich in der Anzahl der einzelnen besuchten Lehrveranstaltungen hat erarbeiten können. Diesem Unsicherheits-Gefühl, sich allzu lange nicht genügend orientiert zu fühlen und ohne genügende Vorstellung davon, wie man sich helfen kann, möchte das Seminar abhelfen. Es wird darum gehen, wie man sich das erforderliche Basis-Wissen in den großen Epochen der Philosophiegeschichte, in den hauptsächlichen Strömungen und Themen erarbeiten kann.
In jeder Sitzung wird es um ein anderes solches Feld gehen, so dass am Ende ein gewisses Spektrum an Basis-Wissen (sowie Vertrautheit damit, wo man sich weiter orientieren könnte) herauskommen soll. – Voraussetzung: aktive und lebendige Teilnahme.
BA-KulT PHIL 1, 5
MA-PHIL 5, 6
Phil-FÜS I, III
Toepfer, Georg
Do. 10-12
Beginn: 05.11.2020
Die Verhaltenswissenschaften sind eine im 20. Jahrhundert entstandene disziplinäre Formation, die Bezüge zu zahlreichen natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächern aufweist. In der Biologie formiert sie sich als Ethologie und integriert Modelle aus Lerntheorie, Evolutionsbiologie, Kybernetik und Spieltheorie. Über das neue Medium des Tierfilms erfährt sie eine große öffentliche Aufmerksamkeit und verhandelt viele über die Biologie hinausreichende gesellschaftspolitische Fragen. Neben der Biologie etablieren sich verhaltenswissenschaftliche Ansätze in verschiedenen Kontexten, von der Kriminologie und Überwachung über die Therapie bis zur staatlichen Planung. Das Seminar behandelt grundlegende Texte des Feldes aus verschiedenen Disziplinen.
Richard W. Burkhardt: Patterns of Behavior. Konrad Lorenz, Niko Tinbergen, and the Founding of Ethology, Chicago 2005.
Jeannie Moser und Christina Vagt: Verhaltensdesign. Technologische und ästhetische Programme der 1960er und 1970er Jahre, Bielefeld 2018.
BA-KulT WTG 2, 4
MA-TGWT PHIL 1, 2
MA-TGWT WTG 3, 4
MA-PHIL 3, 4
MA-GKWT 2, 4, 5/1, 5/3, 7/1
Olk, Christopher
Pirogan, Marc
Do. 16-18
Die Plattform ist das dominierende Geschäftsmodell der Digitalisierung. Die erfolgreichsten Unternehmen der Welt wie Google, Amazon oder Facebook, aber auch viele Tech-Startups sind Plattformen. Das oft gefeierte Modell bringt jedoch eine Reihe von problematischen Entwicklungen mit sich: das Unterlaufen von Arbeitsstandards, ökonomische Machtkonzentration und Monopolisierung, neue Bedrohungen von Privatheit und Autonomie. In einem ersten Schritt setzen wir uns mit diesem Themenfeld theoretisch auseinander. Wir bleiben allerdings nicht bei seiner Problematisierung stehen: Im zweiten Schritt widmen wir uns alternativen Konzepten und Fallstudien. Abschließend werden wir eigene Projektideen entwickeln. Das kann von Ideen für eine Plattformkooperative, über alternative Data Governance- Konzepte, bis hin zu neuen Strategien für Arbeitskämpfe und soziale Bewegungen reichen. Diese Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen. Einzige Voraussetzung ist die Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Literatur. Thematische Schwerpunkte werden gemeinsam mit den Teilnehmenden gesetzt.
Bei Interesse an einer Teilnahme schreiben Sie bitte eine Mail an: azpeki.tub@gmail.com.
BA-KulT FW 40
MA-PHIL PHIL 4
MA-TGWT Phil 2
Loukidelis, Nikolaos
Do. 18-20
Durch die allgemeine Krise der klassischen Bildung ist wohl auch das Nachlassen des Interesses an Person und Werk von Sokrates zu erklären. Dennoch kann man der Befassung mit seiner Sache (pragma/πράγμα) heute immer noch wesentliche Impulse für die Philosophie, insbesondere die praktische, abgewinnen. Die Textgrundlage für die Sitzungen des Seminars werden Passagen aus Werken von Platon und Xenophon, Aufsätze über das Problem des historischen Sokrates sowie einzelne Kapitel aus dem einschlägigen Buch von Ekkehard Martens bilden. Für die Teilnahme werden Griechischkenntnisse nicht vorausgesetzt, auch wenn im Laufe des Seminars auf wichtige griechische Termini ausführlich eingegangen wird.
Ekkehard Martens, Sokrates. Eine Einführung, Stuttgart 2004.
BA-KulT PHIL 1, 4, 5,
MA-PHIL 4
Phil-FÜS I, II, III,
MA-GKWT 1, 4
Tömmel, Tatjana Noemi
Fr. 10-12
Beginn: 06.11.2020
Der technologische Wandel seit dem 20. Jahrhundert stellt die Menschheit vor völlig neue Herausforderungen, die ihre Pflichten gegenüber der Umwelt, aber auch die Sorge um das Überleben der ganzen Gattung betreffen. Das Lektüreseminar diskutiert Hans Jonas‘ These, dass die traditionelle Ethik diesen Problemen nicht gerecht werden kann sowie seine eigenen Vorschläge einer Ethik für das technologische Zeitalter.
Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt am Main 1979.
MA-PHIL 4, 5
Phil-FÜS I