Grieser, Christopher
Mi 10-12 Uhr
Beginn: 04.11.2020
Eine Grundthese der sozialwissenschaftlichen Technikforschung ist, dass der technologische Wandel der Gesellschaft deutlich von sozialen Faktoren bestimmt ist, was häufig als die mit dem Begriff der „sozialen Konstruktion von Technik“ (Pinch/Bijker 1987) umschrieben wird. Wenig Aufmerksamkeit hat dabei das Problem erfahren, dass der Gestaltungsspielraum für technische Veränderungen durch die Interaktion mit anderen Technologien deutlich eingeschränkt ist: Jede neue Technologie fügt sich in eine technische Umwelt meist älterer Technologien ein, ein Umstand der in der Technikgeschichte als „Polychronie“ von Technik bezeichnet wird (Weber 2019). Dies führt dazu, dass jede neue Technologie kompatibel mit älteren Bezugs-Technologien sein muss, damit sie funktionsfähig sein kann. Dies stellt die EntwicklerInnen von Technik vor dem Dilemma, ob sie entweder radikal neuartige, aber wenig kompatible Erfindungen, oder nur inkrementell neuartige, aber sehr kompatible Neuerungen entwickeln sollen.
BA-KulT WTG 3, 4 (ab 3. Semester); BA-KulT FW 14, 15, 16
MA-GKWT 3, 5/2, 7/2
MA TGWT 3, 4
MA FW 11, 12, 14
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