Vorbesprechung Fr., 6.11.2020
Blocktermin: 1.-4.3.2021 (1.-3.3.2021 je 10-18 Uhr und 4.3.2021 10-16 Uhr)
Module:
BA-KulT WTG 2, 4;
BA-KulT FW 18, 19, 20
MA-GKWT 2
MA TGWT 2
Wer einmal mit zwei Magneten herumgespielt hat, wird dies kaum wieder vergessen, so erstaunlich scheint doch die Kraft des Magnetismus. Viele moderne Technologien wären ohne Magnetismus undenkbar und seine Erforschung ist heute Grundstoff in jedem Physikunterricht und -studium. Schon die Alten Ägypter kannten das natürlich vorkommende Mineral Magnetit und wussten um seine erstaunlichere Kraft: Wie durch ein Wunder zieht dieser Stein Eisen an, hält es fest und überträgt ihm seine Kraft. Viele Jahrhunderte später beschrieben Forscher erstmals, dass der Magnetstein auch die Himmelsrichtung anzeigt und nutzen diese Erkenntnis im Kompass. Den Forschenden gab er aufgrund seiner unerklärlich scheinenden Kräfte große Rätsel auf, zu deren Lösung die kühnsten Theorien entworfen wurden.
In diesem Seminar soll in einer longue-durée-Perspektive nachgezeichnet werden, wie sich das Wissen über den Magnetismus von der Antike bis in das 17. Jahrhundert verändert hat, was es umfasste und in welche theoretischen und praktischen Zusammenhänge es eingebunden war. Grundlage hierfür bilden in diesem Seminar Quellentexte, die in deutscher und englischer Übersetzung gemeinsam erschlossen und vor ihrem historischen Kontext interpretiert werden. Neben der Lektüre ist geplant, einzelne in den Quellen beschriebene Experimente oder Apparaturen gemeinsam nachzubauen.
Balmer, Heinz. Beiträge zur Geschichte der Erkenntnis des Erdmagnetismus. Veröffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 20. Aarau: H.R. Sauerländer, 1956.
Sander, Christoph. Magnes: der Magnetstein und der Magnetismus in den Wissenschaften der Frühen Neuzeit. Mittellateinische Studien und Texte 53. Leiden; Boston: Brill, 2020.