Zimmer, Fabian
Die Verschränkung von technischer Expertise und Planung mit politischer Macht hat wohl keine Periode stärker geprägt als das 20. Jahrhundert, welches auch als „Ära der Technokratie“ und als Epoche der „technokratischen Hochmoderne“ beschrieben wird. Mit der Technokratie verbanden sich im gesamten 20. Jahrhundert Hoffnungen und Ängste, gesellschaftliche Utopien und konkrete politische Programme, die wir in unserem Seminar anhand der Lektüre von Quellen und Sekundärtexten ergründen wollen.
Wir werden uns mit den historischen Wurzeln der Technokratie beschäftigen und konkrete Modelle und Programme wie die US-amerikanische Tennessee-Valley-Authority oder sowjetische Großplanungen kennenlernen. Wir werden uns mit dem utopischen Gehalt technokratischer Entwürfe befassen und die Grenzen der Technokratie ausloten, wie sie sich in Form von gescheiterten Großplanungen, der Kritik an der Unmenschlichkeit moderner Technologie oder in alltäglichen Reibungen und Konflikten zwischen technokratischen Planungen und ihren tatsächlichen Nutzer*innen zeigten. Anhand dieser Themen werden wir uns zentrale Arbeiten aus der Technikgeschichte, Infrastrukturgeschichte und angrenzenden Bereichen erschließen, um ein vertieftes Verständnis vom Verhältnis von Technik und Politik zu erlangen.
Literatur:
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