Zimmer, Fabian
Der Komfort von gepolsterten Möbeln, fließendem Wasser, künstlicher Beleuchtung, regulierter Raumtemperatur, elektrischen Haushaltsgeräten usw. ist in westlich geprägten Gesellschaften heute so allgegenwärtig wie alltäglich. Zugleich werden mehr denn je die Schattenseiten moderner Lebensstile sichtbar: Während Public-Health-Experten „diseases of comfort“ als die häufigste Todesursache in kommenden Generationen prognostizieren, bilden steigender Energiekonsum, wachsender Verbrauch von Flächen und Ressourcen oder steigendes Müllaufkommen wesentliche Ursachen der gegenwärtigen ökologischen Krise.
Diese Zweischneidigkeit des Komforts werden wir im Seminar in den Blick nehmen und historisch befragen. Anhand des Phänomens des Komforts führt das Seminar in die Geschichte des Technikkonsums und ihre zentralen Fragestellungen ein. Wir lesen und diskutieren Texte, mit denen wir uns den folgenden Fragen nähern werden: Wie entstand eine auf Komfort ausgerichtete Konsumkultur und materielle Kultur im Europa der Neuzeit? Welche neuen Lebensstile gingen mit ihr einher? Was waren ihre technischen, ökonomischen und ökologischen Voraussetzungen und Folgen? Wer kam überhaupt in den Genuss von Komfort? Wie war Komfort sozial verteilt nach Kategorien wie Klasse, Geschlecht oder Ethnie?
Literatur:
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